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RTL kann Die Bachelorette eigentlich canceln, denn sie hat sich schon längst entschieden

Foto: MG RTL D / Arya Shirazi
Am gestrigen Mittwoch lief die fünfte von nur sieben Folgen der RTL-Kuppelshow Die Bachelorette, aber eigentlich könnte der Sender seine Zelte in Griechenland jetzt schon abbrechen, die restlichen Rosen auf dem Wochenmarkt verkaufen und kommende Woche Frauke Ludowig das Gewinnerpaar, Nadine und Alexander, interviewen lassen. Meine Mittwochabend-Girlgang und ich sind uns seit Folge zwei einig, dass die Bachelorette ihr Herz bereits an den Personal Trainer aus Gammelby verloren hat und er die letzte Rose der Berlinerin bekommen wird. Er war es nämlich, der den ersten richtig tiefen und schmachtenden Blick zugeworfen bekam, den ersten Kuss mit und ohne Austausch von Körperflüssigkeiten absahnte und in der aktuellen Folge erneut Zeit mit Nadine alleine Zeit verbringen durfte, nachdem Filip und Dave beim voll spontanen Liebesbriefschreiben und mit-verbundenen-Augen-Tanzen nicht überzeugen konnten. Im Whirlpool geht es kurz darauf so heiß her, dass in unserer sonst so lauten Runde absolute Stille einkehrte. „Solche leidenschaftlichen und zärtlichen Küsse gibt es nur, wenn es kribbelt“, meint meine Freundin. Ich stimme zu, ohne mich zu ihr umzudrehen, weil ich – immer noch auf den Fernseher starrend – an den Lippen der beiden hänge.
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Auf einem Floatie im Pool kurz vor der Rosenzeremonie bestätigt Nadine Alex erneut, dass das zwischen den beiden „etwas Besonderes“ und „auf einem ganz anderen Level“ ist als beim Rest. Wegen des Übernachtungsdates mit Daniel muss er sich keine Gedanken machen und wegen des eher gezwungenen Kusses schon gar nicht. Nadines Blick gegenüber Alexanders Konkurrenten sagt nämlich eher „na gut, dann wollen wir mal“ als „oh ja, Baby, komm her“. Das meint auch die Community auf Instagram in den Kommentaren und sogar der leidende Brian, wie wir ihn gerne nennen, hat's gecheckt: Nadine öffnet sich keinem anderen Kandidaten gegenüber so wirklich. Über banale und unlockere Gespräche geht es nie wirklich hinaus. Außer des eigenständig abgereisten Stefans hatte bis dato keiner der Verbliebenen eine echte Chance. Maxim wollte sie im Pool in der vorherigen Woche nicht küssen, Filip ist ein ganz deutliches NEIN mit fünf Ausrufezeichen, Miesepeter Chris wird in der kommenden Woche hochkant rausgewählt und Übernachter Daniel wird nur aus Showgründen aus dem Nichts zum heißen Kandidaten geformt wie ein sehr reifer Hefeteig.

Die Knutschgalerie spricht Bände!

Nadine Klein hat ihr Herz schon vergeben

Wenn das Verlieben oder zumindest das starke Vergucken im Schnelldurchlauf vonstatten gehen muss, wird aller Wahrscheinlichkeit nach keiner der Anwärter erst in Folge fünf urplötzlich auf der Bildfläche erscheinen und das Ding holen. Dass Daniel jetzt bei Nadine oder wohl eher in Athen übernachten durfte, hatte gefühlt weniger mit ihrer tiefen Zuneigung, dafür mehr mit der Tourismusbehörde Griechenlands zu tun, die das zugegeben spektakuläre „Dinner in the Sky“ über Athen noch irgendwo in der Show unterbringen wollte. Auch weil es in dieser Staffel außer Rafi und Filips Auseinandersetzungen ganz zu Beginn der Sendung noch nicht genug Beef gab und sich Alex in seiner „besonderen Situation“ etwas zu sicher fühlte, durfte Nadine ihren Auserwählten vermutlich nicht mit über die Wolken nehmen. Der Plan ist aufgegangen: Alexander hat Schiss und verspricht „jetzt noch mehr um sie zu kämpfen“, der vermeintlich neue Anwärter denkt „läuft bei mir“, obwohl zwischen den Zweien ganz offensichtlich nicht so richtige Chemie herrscht. Doch auch das macht die Bachelorette wieder ein bisschen unberechenbarer für die Zuschauenden. Für mich nicht. Ich habe – und da bin ich wirklich alles andere als stolz drauf – bisher keine einzige Folge des weltweiten Franchises verpasst (USA und Australien eingeschlossen) und kann ein deutliches Muster bei der Konstellation „Frau darf Mann aussuchen“ erkennen: Die Bachelorettes wissen oft ab Folge eins, wen sie nehmen werden. Vielleicht nicht direkt bei der Vorstellungsrunde, aber sobald die ersten Gespräche in der Villa geführt werden und sich die Sympathie mit dem ersten Eindruck deckt, könnte der Sender sich die anderen Dates eigentlich sparen. Viele Bachelorettes haben das während der Finales sogar zugegeben: „Ich wusste sofort, dass du der Richtige bist.“ Naja, zumindest für ein paar Monate.
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Schnell, verlieb dich!

Ich meine, stell' dir doch nur einmal kurz das Bachelorette-Szenario vor: Du bist single und lernst nacheinander 25 potentielle Partner*innen kennen, bei denen es (fast) garantiert ist, dass sie auf dich stehen – wenigstens fürs Fernsehen. Nach dem Speeddatingprinzip lernst du sie kurz kennen, checkst euren Vibe ab und musst dich dann für eine*n entscheiden. Natürlich wirst du eine*n Favorit*in haben. Man braucht laut der Wissenschaft nur wenige Sekunden, um zu entscheiden, ob eine körperliche Anziehung besteht und kann nach drei Tagen die gegenseitige Chemie sogar so weit einschätzen, dass man sagen kann, ob eine Beziehung potentiell in Frage kommen könnte. Ich lasse meine letzten zehn Dates im Kopf Revue passieren und mir wird klar, dass sie alle nach 10 Minuten hätten vorbei sein können. 70 Prozent möchte ich nie wieder sehen und habe es seitdem auch nicht, auf zwei hatte ich Bock und einen mochte ich tatsächlich ein wenig. Vielleicht sollte ich die nächste Bachelorette werden? Lieber nicht!
Trotzdem freue ich mich auf die kommenden zwei Folgen. Während der Home-Dates wird Nadine nämlich die Realität gezeigt bekommen. Vorbei ist dann die von RTL geschaffene Traumwelt in der griechischen Villa. Nadine wird dann herausfinden, wer die eignen vier Wände mit einem Tattoospruch à la Carpe Diem schmückt und wessen Mutter im Stockwerk obendrüber wohnt. Möglicherweise kommen dann doch noch die zweifelnden Gedanken ob Gammelby bei Eckernförde zu weit von der Hauptstadt entfernt ist, aber soweit ich es vom heimischen Bildschirm aus einschätzen kann, ist Alexander doch eine richtig gute Partie: Er ist höflich, zuvorkommend, strahlt eine angenehme Selbstsicherheit und Ruhe aus und wirkt emotional halbwegs stabil. Hoffen wir mal, dass die Herzchen-Emojis in Nadines Augen groß genug sind, um über eventuelle No-Gos hinwegzuschauen. Damit sich beide, wie sie es immer wieder beteuern, so richtig fallen lassen können.

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