Den amerikanischen Regisseur, Journalist, Drehbuchautor und TV-Producer Ryan Murphy kann niemand aufhalten. Und warum sollten wir es auch versuchen, wenn er Filme mit Größen wie Ariana Grande and Meryl Streep besetzt?
Laut Deadline wurde er von Netflix zum Regisseur und Producer der Verfilmung des für einen Tony nominierten Musicals gemacht. The Prom handelt von zwei Broadway-Legenden, die versuchen, ihre Karriere zu neuem Leben zu erwecken, in dem sie eine lesbische Schülerin aus Indiana öffentlich unterstützen, die ihre Freundin nicht als Date zum Abschlussball mitnehmen darf.
Über Murphys Adaptation, die einfach nur Prom heißen wird, sprechen im Moment alle – vor allem wegen der Starbesetzung. Meryl Streep spielt die Rolle der Dee Dee Allen, James Corden die des Barry Glickmans. Als ein Musical der beiden Hauptcharaktere scharf kritisiert wird, beschließen sie, sich mit dem Schauspieler Trent Oliver (Andrew Rannells) und der ehemaligen Tänzerin Angie Dickson (Nicole Kidman) zusammen zu tun. Das Ziel: Sie wollen der homosexuellen Oberstufenschülerin Emma Nolan (die noch nicht gecastet wurde) helfen und dadurch ganz nebenbei ihr eigenes Image aufpolieren.
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Ariana Grande wird übrigens Alyssa Greene spielen – das beliebteste Mädchen der Schule – und außerdem den Soundtrack zusammen mit Murphy und ihrem Manager, Scooter Braun, produzieren. Awkwafina übernimmt die Rolle der Pressesprecherin der Gruppe und Keegan-Michael Key die des Rektors.
Refinery29 hat Netflix um ein Statement gebeten, das den Cast bestätigt, bisher aber noch keine Antwort erhalten.
Das die Besetzung erst Mal ziemlich beeindruckend klingt, steht außer Frage. Ganz unproblematisch ist sie allerdings nicht. Tatsächlich sind viele Fans des Musicals wirklich frustriert und wütend:
uhhhhh. this is a weird move. the roles were originally written specifically for the quartet that played the roles (beth leavel, chris seiber etc). they essentially play caricatures of themselves. why give their parts away? https://t.co/kMcPSbYBX7
— Sopan Deb (@SopanDeb) June 25, 2019
„Ähmmm... Das ist ganz schön bizarr“, tweetet der Sopan Deb, ein Autor der New York Times. „Die Rollen wurden ursprünglich speziell für bestimmte Schauspieler*innen geschrieben (Beth Leavel, Chris Seiber etc). Sie spielen im Prinzip Karikaturen ihrer selbst. Warum wurde das nicht berücksichtigt?“
Dazu kommt der Fakt, dass es sich um eine queere Geschichte handelt, aber die Besetzung ist hauptsächlich heterosexuell. Deshalb befürchten viele Fans, beim Casting wurde der Fokus auf Bekanntheit gelegt und nicht darauf, wer am besten zur jeweiligen Rolle passen würde.
i have anger. alyssa greene is a LESBIAN! EMMA NOLAN IS A LESBIAN! please cast actual lgbt people to play these parts. she’s gonna ruin this i’m gonna sue
— revive the prom (@gaymianhubbard) June 25, 2019
„Ich bin wütend“, schreibt ein Fan. „Alyssa Greene ist eine Lesbe! Emma Nolan ist eine Lesbe! Bitte besetzt die Rollen mit echten LGBT-Menschen. Ich bin mir sicher, dass sie es ruinieren wird.“
The message at the heart of the show should be the focus of The Prom, not what big huge stars they can get.
— hades st. james ??? || good omens (@hayleystjames) June 25, 2019
I’m honestly really, really disappointed by the Prom movie casting news. They should have just filmed the Broadway production.
„Der Film sollte sich auf die Message von The Prom konzentrieren und nicht auf die Bekanntheit der Stars“, sagt dieser Fan. „Ich bin sehr, sehr enttäuscht vom Cast. Sie hätten einfach nur die Broadway-Produktion filmen sollen.“
Das Projekt steckt noch in den Kinderschuhen also vielleicht entscheidet sich Murphy auch noch mal um. Bis es soweit ist, kannst du dir schon mal den Soundtrack der Show anhören.