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Maria Stuart: Saoirse Ronan im Interview über intime Sexszenen

Photo: Courtesy of Focus Features.
Diesen Donnerstag, am 17. Januar 2019 kommt Maria Stuart, Königin von Schottland in die Kinos. Der Film erzählt die Geschichte der gleichnamigen Monarchin, deren Leben tatsächlich ziemlich filmreif verlief. Mit nur siebzehn Jahren heiratete sie 1559 Franz II. und wurde so zur Königin von Frankreich. Zwei Jahre später verstarb ihr Ehemann und sie entschloss sich, zurück in ihre Heimat Schottland zu gehen. Dort wollte sie – rechtmäßig – den Thron besteigen. Das Problem war allerdings, dass dort mittlerweile ihre Cousine, die englische Königin Elizabeth I., regierte. Der Machtkampf zwischen den beiden Frauen war unausweichlich und eskalierte, als Maria auch noch nach dem englischen Thron griff.
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Mit nur neunzehn Jahren war Maria Stuart schon eine Witwe, eine Waise und eine Herrscherin, die fest entschlossen war, ihr Königreich in eine neue Ära zu führen. Daneben war sie aber auch eine sehr junge Frau, deren Bedürfnis nach Liebe und Intimität sie extrem angreifbar machte.
Für die Rolle wurde die irische Schauspielerin Saoirse Ronan ausgewählt, die, genau wie Maria Stuart, in sehr jungen Jahren schon mehr erreicht hat als viele andere in einem ganzen Leben. Die 24-Jährige kann mittlerweile auf sage und schreibe drei Oscarnominierungen zurückblicken, den meisten wird sie wahrscheinlich spätestens seit ihrem Film Lady Bird ein Begriff sein. Ihre Gegenspielerin Elizabeth I. wird übrigens von Margot Robbie gespielt, die ebenfalls bereits eine Oscarnominierung für I,Tonya in der Tasche hat.
Wir sprachen mit Saoirse Ronan über Maria Stuart, Königin von Schottland, ihre Beziehung zu Margot Robbie und die intimen Sexszenen in dem Historienepos.
Refinery29: War es schwierig für dich als 24 Jahre alte Schauspielerin, eine Verbindung zur historischen Figur Maria Stuart aus dem sechzehnten Jahrhundert herzustellen? Konntest du dich mit ihr identifizieren?
Photo: Courtesy of Focus Features.
Saoirse Ronan: Es war mir wichtig, nicht einfach nur die landläufige Vorstellung der berühmten historischen Figur Maria Start zu spielen. Da ich erst achtzehn war, als ich den Vertrag unterschrieben habe, hatte ich einige Jahre Zeit, über sie zu lesen und nachzudenken und auch Schottland zu besuchen. Als ich sie dann schlussendlich wirklich verkörpern sollte, haben mir am Set zwei Dinge geholfen. Zuerst einmal natürlich die Kostüme. Aber vor allem auch Wayne McGregor, der Choreograph des Films. Vor diesem Film hatte ich nur ein bisschen mit Bewegung gearbeitet, aber lange nicht so ausgiebig wie hier. Die Bewegung fing irgendwann an, Einfluss auf meine Gefühle zu haben. So wie man auch eine Tanzbewegung bis zum Ende durchführt, hat Wayne mich dazu gebracht, auch meine Gedanken bis zum Ende zu denken. Während ich mit ihm gearbeitet habe, kam dadurch etwas zum Vorschein. Mir wurde bewusst, worauf es mir ankommt, wenn ich Maria spiele. So habe ich zu ihr gefunden.
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Viele Szenen im Film behandeln die Spannungen zwischen Maria und Elizabeth. Es gibt ja grundsätzlich diese Tendenz, Frauen gegeneinander auszuspielen. Hoffst du, dass dieser Film zeigt, wie vielschichtig ihre Beziehung war?
Der Film zeigt die Komplexität einer Beziehung, denn jegliche Art von Beziehung ist komplex. Was ich an dieser Beziehung so toll finde, ist, dass sie einzig und allein auf Macht fußt. Klar geht es auch bei den beiden darum, wer einen Thronfolger gebährt, wer wen heiratet. Aber mir gefällt, dass es in erster Linie darum geht, wer das Sagen hat, wer mehr Macht besitzt. Und das in einem beruflichen Sinne. Hier geht es nicht darum, wer von beiden am Ende den Typen bekommt.
Und die beiden haben sogar versucht, Freundinnen zu sein. Oder zumindest Verbündete. Sie wollten ernsthaft zueinanderfinden und sich gegenseitig mögen.
In einem anderen Interview hast du gesagt, dass die einzige Szene, die ihr miteinander spielt, für dich und Margot Robbie sehr emotional war. Fühlst du dich mit ihr verbunden, weil ihr gemeinsam durch diese Erfahrung gegangen seid?
Ich fühle mich Margot nah, obwohl wir nur einen einzigen Tag gemeinsam gefilmt haben. Die Szene war deshalb so emotionsgeladen, weil sie das Ende ihrer Dreharbeiten für diesen Film bedeutete und gleichzeitig meinen ersten Tag am Set. Wir haben uns bewusst vorher nicht gesehen und hatten dann diesen hochemotionalen Moment miteinander. Darüber hinaus haben wir diese großartige und intensive Erfahrung aber getrennt voneinander gemacht. Nach den Dreharbeiten hatte sie dann I, Tonya und ich hatte Lady Bird und wir hatten beide in den Folgemonaten mit unseren eigenen Achterbahnfahrten zu tun. Diese unglaublichen Höhenflüge waren sehr verbindend. Und jetzt ist es an der Zeit, Maria Stuart, Königin von Schottland zu promoten. Margot und ich hatten in den letzten Jahren intensive Momente in unserer Beziehung und ich glaube, dass wir uns deswegen miteinander verbunden fühlen.
Der Film ist in dieser Hinsicht also sehr intim. Er hat jedoch auch noch eine andere intime Komponente. Du hast im vergangen Jahr viele junge Frauen gespielt, die dabei sind, ihre Sexualität zu entdecken, die ihre Jungfräulichkeit verlieren und Erfahrungen sammeln. Auch bei Maria Stuart ist das der Fall. Wie bist du diese Schwelle zum Erwachsenwerden bei ihr angegangen? Von ihr wird ja mehr erwartet, als nur ein Mädchen zu sein.
Im sechzehnten Jahrhundert waren Sex und Ehe zwei verschiedene Dinge. Sie als Königin hatte in erster Linie Sex, um einen Nachfahren zu produzieren. Im Film gibt es aber eine Sexszene zwischen ihr und Henry (Jack Lowden), in der er sie oral befriedigt. Das ist deswegen so toll, weil es dabei nur um ihre Lust geht. Da geht es nicht darum, ihre Pflicht zu erfüllen und auch nicht, irgendwem oder dem Staat etwas zurückzugeben. Das ist nur für sie. Es war wichtig zu zeigen, dass dieses junge Mädchen diesen Genuss empfindet und dass das für sie wie eine Offenbarung war. Das hat sie einfach menschlicher gemacht.
War es schwierig für dich, diese Szene zu drehen? Die Kamera war schließlich die ganze Zeit auf deinem Gesicht.
Ich habe so etwas auch vorher noch nie gemacht. Ich habe zwar Sexszenen gedreht, aber die waren so mechanisch, dass sie leichter umzusetzen waren. Wenn die Kamera auf deinem Gesicht ist, ist es anders. Ich habe einfach die ganze Zeit an Harry und Sally denken müssen. Aber zum Glück war [der Choreograph] Wayne da, das war super. Wir haben die ganze Szene durchchoreografiert, sodass sie sich mehr wie ein Tanz angefühlt hat. Außerdem fühlen Jack und ich uns sehr wohl miteinander und haben uns umeinander gekümmert. Ich glaube, er hatte so etwas auch noch nie gemacht, und so war es für uns beide Neuland.

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