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Die Elefantenretterin: Wie diese Hamburgerin Wilderer zu Tierschützern ausbildet

Es klingt wie der Stoff eines Spielfilms: Eine junge Deutsche fliegt nach Südafrika, verliert ihr Herz für immer an Land und Tiere – um zu helfen, krempelt sie ihr Leben komplett um. Wenn Tessa Gerlach die letzten sechs Jahre Revue passieren lässt, dann springen ihre Sätze zwischen Zebras, Elefanten und der Gründung des ersten eigenen Unternehmens hin und her. Heute hat die 29-Jährige und ihr Mann Robin mit Elephant Gin nicht nur eine Lifestyle-Spirituose etabliert und Preise gewonnen, sondern damit bereits über 200.000 Euro für die Rettung von Elefanten spenden können. Zwei bis drei Euro pro Flasche geben die in Hamburg lebenden Gründer in verschiedene Stiftungen – völlig unabhängig von Gewinn oder Verlust der Firma. Was sie antreibt, woher sie ihre Kraft nimmt und was wir alle über Elefanten wissen müssen, hat Tessa im Gespräch mit Refinery29 erzählt.
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Wie hat die Afrikareise 2011 dein Leben verändert?
Damals bin ich für Film- und Fotoarbeiten nach Südafrika geflogen - ohne viele Erwartungen, sondern einfach nur auf der Suche nach etwas (mehr) Abenteuer. Diejenigen, die schon einmal in Afrika gereist sind und dort auch abseits vom großen Tourismus das Land entdeckt haben, wissen, dass Afrika etwas Magisches hat, was schwer zu beschreiben, aber nicht wieder zu vergessen ist. Während meiner Reise kam ich mit Digs Pascoe in Kontakt; der CEO von Space For Elephants Foundation und einer der wohl inspirierendsten Menschen, die ich je kennenlernen durfte. Ein Mann mit nicht nur einem unglaublichem Wissen, sondern einer zwischenmenschliche Sensibilität und Nähe zur Natur, die einen packt. Ich habe sein Wissen regelrecht aufgesogen, lernte über die faszinierende Pflanzenwelt – wie zum Beispiel welchen Zweig man als Zahnbürste umfunktionieren oder der welchen Strauch man zu Tee gegen Bauchschmerzen verarbeiten kann) und eben soviel über die für mich faszinierende Tierwelt. Mit Schrecken musste ich damals realisieren und mit eigenen Augen erfahren, dass die Wilderei, und letztendlich die vorherrschende Ausbreitung der Armut der Menschen, den afrikanischen Elefanten in die Ausrottung treibt. An dem Zeitpunkt war Afrika plötzlich nicht einfach nur eine Reise für mich, sondern eine Erfahrung, die mich auch nach der Rückkehr nach Europa nicht losgelassen hat. Mir wurde klar, dass ich irgendwas machen würde, um hier zu helfen – und wenn nicht in Afrika direkt, dann würde ich eine Lösung finden wie ich von Europa aus Digs und seine Arbeit unterstützen kann.
Was liebst du so sehr an Elefanten?
Schon als Kind war der Elefant mein Lieblingstier. Sie sind auf der einen Seite gigantisch groß und gleichzeitig haben sie eine so einfühlsame Art. Nicht ohne Grund werden sie „gentle giants” genannt. Ich liebe es, sie zu beobachten; ihre majestätischen Bewegungen, ihr unglaublich liebevoller Umgang mit Artgenossen, ihre Intelligenz, die sich in verschiedensten Facetten widerspiegelt.
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Was sollten wir alle über Elefanten wissen?
Sie sind dem Menschen viel näher und intelligenter als man denkt; zum Beispiel kommunizieren sie über mehrere Kilometer durch Ultraschallwellen, ernähren sich je nach Bedarf von verschiedenen Pflanzen, betrauern den Tod von Familienmitgliedern, können strategische Manöver planen und durchführen, unterscheiden zwischen „guten” Menschen und „bösen” Menschen bzw.Wilderern und senden dementsprechend Warnsignale an andere Elefanten.
In Afrika wird alle 15 Minuten ein Elefant getötet, hat dich dieses Wissen angetrieben, dich dem Schutzder Tiere zu widmen?
Genau diese Statistiken und die Realisierung, dass wenn der Trend so weiter geht, wir in 12 Jahren keine frei lebenden afrikanische Elefanten mehr haben sind schrecklich. Elefanten sind eine der ältesten Tierarten, faszinierend und intelligent, die bereits vor Tausenden von Jahren in Afrika gelebt und viele Naturkatastrophen und natürliche Feinde überlebt haben. Erschreckend, dass es nun einzig und allein der Mensch ist, der diese Tierart so massiv bedroht. Noch aufrüttelnder sind die Bilder von abgehackten Elefantenköpfen.Wir müssen mehr Verantwortung für den Erhalt dervielfältigen Natur Afrikas übernehmen damit auch die nächste Generation diese Wildtiere erleben darf.
Was ist der größte Erfolg von Elephant Gin?
Durch denVerkauf der Flaschen sowie vielen Charity-Projekten haben wir insgesamt schon über EUR 200,000 anausgewählte Projekte für Space For Elephants Foundation in Südafrika sowie Big Life Fundation in Kenia spenden können. Mit unseren Spenden zahlen wir zum Beispiel das Gehalt und Verpflegung von 10 Anti-Wilderei Rangers in Kenia und haben eine Schule und Community Hub in Süd Afrika erbaut, die für Aufklärung über die wertvolle Pflanzen- und Tierwelt lehren undden Einheimischen Perspektive für Jobs in der Tourismusbranche bieten soll.
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Wie trinkst du deinen Gin am liebsten?
Als Gin Sour oder mit einem trockenen Tonic und einer Apfelspalte um die fruchtige Note des Gins zu unterstützen. Die zweitgrößte Zutat in Elephant Gin ist nämlich frischer Apfel!
Gin in der Genderdebatte:Wird Elephant Gin eher von Männern oder von Frauen getrunken?
Traditionell denkt man vielleicht, dass Gin generell eher von Männer getrunken wird. Ich finde aber nicht, dass man hier zwischen Frauen und Männern unterscheiden kann - Elephant Gin schmeckt denen, die einen komplexen aber ausgewogenen milden Geschmack bevorzugen und sich für Spirituosen von hoher Qualität begeistern.
Was machst du in der Firma alles selbst?
Wir sind ein kleines Team und somit packt jeder an, wo Bedarf besteht. Mein Hauptfokus ist generell alles, was Branding, Marketing, Design und Events betrifft. Zusammen mit Robin verbringeauch viel Zeit im Produkt Development. Des Weiteren bin ich für die Arbeit mit den Stiftungen zuständig. Aber wie gesagt, wir sind ein kleines Team; gestern war ich noch in der Destillerie und haben Bändchen um unsere Flaschenhälse gewickelt und übermorgen stehe ich aber auf einer F&B Messe in England.

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