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Sound Off
Princess Nokia ist die Königin des Underground-Rap

Princess Nokia a.k.a Destiny Nicole Frasqueri a.k.a Wavy Spice macht Rap feministisch und bricht binäre Gesellschaftsordnungen auf.

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Rapperin Princess Nokia macht sich ihre Welt – in bewährter "Pippi Langstrumpf"-Manie – so, wie sie ihr gefällt, legt eine großstädtische Unverfrorenheit an den Tag, die so manchen Patriarch aus dem Konzept bringt, und verteilt lyrische Faustschläge im Namen des Feminismus. "Ich will, dass junge Frauen von meiner Musik vor allem eines mitnehmen: ”Es okay ist, sich für nichts zu entschuldigen, solange man dahinter steht und seine Würde behält", erklärt die gebürtige New Yorkerin mit sanfter Stimme und festem Blick.
Die Königin des Underground-Rap ist in East Harlem und auf der Lower East Side aufgewachsen, bevor sie sich schließlich in der Bronx niedergelassen hat. Destiny Nicole Frasqueri, so ihr bürgerlicher Name, hat ihre Mutter schon in jungen Jahren verloren und musste früh lernen, sich auf den harten Straßen des Ghettos zurechtzufinden. "Ich versuche, dass Ghetto in mir zu bewahren. Ich bin eloquent und gebildet und lasse mich nicht verbiegen. Warum auch? Ich weiß, dass meine Kultur etwas Besonderes ist."
Ihr Sound ist einzigartig – er spiegelt ihre mannigfaltigen musikalischen Facetten, die kulturelle Vielfalt und das kreative Chaos ihrer Heimatstadt New Yorks. Das Musik-Video "Young Girls" unterstreicht ihre feminine und indigene Seite, wohingegen "Tomboy" ihre maskuline New York-Attitüde in den Vordergrund rückt. Neben dem künstlerischen Aspekt geht es Princess Nokia aber vor allem darum, farbigen Frauen, Minderheiten und Menschen aller Ethnien eine Plattform zu geben. Sie selbst bezeichnet sich als Außenseiter und erklärt: "Leute wie ich werden nicht geschätzt. Du bist nicht beliebt, wenn du uncool bist. Deshalb wollte ich die Verkörperung von uncool sein und das cool machen!"
Es überrascht nicht, das Nokias furchtlose Unverblümtheit auch mal auf Gegenwind stößt – vor allem bei denen, die an der veralteten und binären Gesellschaftsordnung festhalten wollen. Und so haben sich ihre lyrischen Fäuste scheinbar auch schon mal in echte Fäuste verwandelt: Bei einem Konzert an der Universität von Cambridge soll sie auf einen Mann im Publikum losgegangen sein, der ihren Auftritt durch frauenfeindliche Zwischenrufe gestört haben soll. Natürlich ist Gewalt keine Lösung, und auch Princess Nokia sollte bei den metaphorischen Fäusten bleiben. Die sind doch sowieso viel effektiver – ein blaues Auge heilt, ein Song bleibt für immer.
Aber macht euch doch selbst ein Bild und schaut die Princess Nokia-Folge unserer Serie SoundOff
Princess Nokia New Music Artist Destiny FrasqueriVeröffentlicht am 1. Juni 2016
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