Wenn es um das Lieblingskleid von Mama oder den kuscheligen Pullover der besten Freundin geht, haben die wenigsten von uns ein Problem damit zu fragen, ob man sich das Teil mal eben ausleihen darf. Nur für die Hochzeit der Cousine oder den einen überraschend kühlen Abend eben. Von Fremden, geschweige denn von einem Onlineshop zu leihen, wird wiederum erst nach und nach beliebter. Die Vorreiter auf dem Gebiet ist in Deutschland die Hamburger Kleiderei, jetzt setzt die neue Plattform RE-NT zum Launch an.
Hinter dem Berliner Start-up steht Robina von Stein, die am 30. Juni mit einem Pop-up-Event im Showroom auf der Torstraße 147 startet. Dort kann man sich vor Ort vom kuratierten, leihenswerten Sortiment einen Eindruck machen oder ab sofort natürlich online stöbern. Vorab begründet sie ihr neues Projekt im Interview so: „Die Schnelllebigkeit in der Modeindustrie hat viel verändert. Der Druck, online wie offline, immer wieder etwas Neues zu tragen, ist größer geworden. Durch den Fast-Fashion-Boom haben wir eine Masse an Kleidung angesammelt: Durschnittlich besitzt jede Frau in Deutschland 118 Kleidungsstücke, von denen 30 Prozent nie oder fast nie getragen werden.“ Da vergeht einem direkt die Lust zu shoppen.
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Weiterhin führt sie aus: „Für viele ist es neu zu hören, dass die Modeindustrie die zweit umweltschädlichste Industrie der Welt ist. Aus diesem Grund präsentieren wir zu jeder Marke eine Beschreibung der Produktions- und Herstellungsprozesse, sowie die Auswirkungen der Textilherstellung auf unsere Umwelt.“
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Durschnittlich besitzt jede Frau in Deutschland 118 Kleidungsstücke, von denen 30 Prozent nie oder fast nie getragen werden.
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Deswegen gibt uns von Stein hier sieben Gründe, warum sich Leihen oft mehr lohnt als Kaufen. Bedenken in Sachen Hygiene oder Versand räumt sie nebenbei aus dem Weg. Da wollen wir direkt zuschlagen – nur temporär versteht sich.
1. Du kannst einen neuen Look tragen, ohne etwas Neues zu kaufen
„RE-NT bietet eine Lösung für spontane Outfit-Wünsche: für das Dinner-Date heute Abend, die Vernissage oder ganz klassisch für die Hochzeit von Freunden. Statt zu viel Geld für neue Kleider auszugeben oder schnell zu den Fast-Fashion-Ketten zu rennen, geben wir den Konsument*innen die Möglichkeit tolle Kleider für einen Bruchteil des Kaufpreises zu erleben statt zu besitzen. Durch bewussten Konsum tun wir uns selbst, unserem Bankkonto und der Umwelt etwas Gutes.“
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Die Modeindustrie ist die zweit umweltschädlichste Industrie der Welt.
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2. Mit geliehener Mode kannst du die Modebranche verändern
„Die Schnelllebigkeit in der Modeindustrie hat sich über die letzten Jahre immer weiter gesteigert. 24 Kollektionen bietet Zara mittlerweile pro Jahr an. Social Media und die Rolle von Mode in den sozialen Netzwerken nehmen ebenfalls Einfluss auf die Schnelllebigkeit der Modeindustrie. Ich sehe das nicht zwingend kritisch. Ich finde Entwicklung und Veränderung spannend. Einem kreativen Medium wie der Mode kann die Schnelligkeit zu Innovationen verhelfen. Beim Endkonsumenten erzeugt das Kreativität, sich immer wieder neu auszuprobieren und zu entdecken. Das ist doch das, wozu die Mode unter anderem da ist. Und genau dafür stehen auch wir: es geht um RE-IMAGINATION, RE-CREATION, RE-DEFINITION: Wer möchte ich heute sein? Was möchte ich heute ausdrücken? Und wozu sollte man Kleidung kaufen, wenn Mode ein Erlebnis ist?
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Wir müssen die Ressourcen, die es gibt, viel intelligenter nutzen. Das heißt, anstatt seine Lust auf neue Looks über billige und unter prekären Arbeitsbedingungen produzierte Kleidung zu befriedigen, muss man lernen mehr darüber nachzudenken oder zu hinterfragen, wo die Mode, die man trägt, eigentlich herkommt und wie sie produziert wurde. Kleidung, die ungenutzt in unseren Schränken hängt, kann man vermieten und so etwas Geld nebenher verdienen und dabei für jemand anderen eine perfekte Lösung liefern.
In der Vintage-Sektion bieten wir an, die eigene Designerkleidung und Accessoires zu vermieten. Vintage-Kleider und auch tolle nachhaltige Modelabels wie Reformation und Patagonia gewinnen mehr und mehr an Coolness. Ich merke, dass viele Menschen Lust haben Mode auf eine andere Art zu konsumieren, anstatt dem linearen Modell von kaufen, tragen, wegwerfen, weiter zu folgen.“
3. Gebrauchte Stücke sind fast so gut und sauber wie neu
„Wir setzen auf Gründlichkeit, Nachhaltigkeit und Transparenz. Jedes Kleidungsstück wird nach der Rücksendung mit einer umweltschonenden Methode professionell gereinigt. Denn ein Großteil des CO2-Ausstoßes entsteht bei der Art, wie Kleidung gewaschen, gereinigt und getrocknet wird. Daher setzen wir bei den Pflegemitteln und der Trocknung auf umweltschonende Techniken.
Außerdem wird der Endkunde bald die Möglichkeit haben sich zu informieren, wie oft die Kleidung zuvor, von wem und wann getragen wurde. Denn wir arbeiten gerade an einer QR-Code-Erkennung: zukünftig wird sich in jedem unsere Kleidungsstücke an dem Etikett ein Code befinden, auf dem man ganz einfach mit der Handykamera die Reise des Kleidungsstücks nachvollziehen kann. Wo wurde es produziert, verarbeitet, verpackt, vermietet, getragen und gereinigt und was ist der ökologische Fußabdruck des Kleidungsstücks.“
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An Teilen wie dem Trenchcoat aus der ersten Kollektion von Acne hängt die Besitzerin natürlich. Auf unserer Plattform kann sie ihn anderen Fans des Labels leihen und sie damit glücklich machen.
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4. Es macht Spaß neue Ideen auszuprobieren
„Laut einer Studie von KPMG geben 60 Prozent der Konsumenten an, mieten statt kaufen zu wollen. Wir sehen ein großes Interesse an neuen Möglichkeiten, Kleidung zu konsumieren. Besonders die Generation, die den Fast-Fashion-Trend voll mitgemacht hat und jetzt vor einem viel zu vollen Kleiderschrank steht, interessiert sich für unser Konzept. Aber natürlich erfordert es ein Umdenken. Wir versuchen es dem Endkunden so einfach wie möglich zu machen, unser Konzept auszuprobieren. Hierbei fokussieren wir uns darauf, unserer Kundschaft eine möglichst schnelle, sichere und flexible Lösung zu bieten. Kleider können vorher bei uns im Showroom in Berlin anprobiert werden. Langfristig möchten wir mit einer App die Kommunikation und den Zugang zu der passenden Mode schneller und genauer für den Endkunden ermöglichen.”
5. Das Sortiment bietet dir eine riesige Auswahl
„Bei unserer Selektion fragen wir uns immer wieder: Ist das ein Kleidungsstück, was ich mieten würde und warum? Wir hören unserer Kundschaft zu. Was möchten die Menschen mieten? Welche Marken und welche Kleidungsstücke? Wir haben uns dem Thema Nachhaltigkeit verschrieben und wählen Modelabels aus, die hochwertige, trendige und junge Mode machen und so optimal zu unserer Mission passen: Nachhaltigen Modekonsum einfach, sexy und smart gestalten. Wir bieten beispielsweise den Acne Trenchcoat der allerersten Kollektion an oder ein Pucci Kleid, das Emilio Pucci damals in seiner ersten Boutique auf Capri entworfen hatte. Das sind echt tolle Fundstücke, an denen die Besitzerinnen hängen und sie deshalb eben nicht verkaufen, anderen aber trotzdem den Zugang dazu ermöglichen möchten. Das ist wirklich ein Erlebnis und auch unser Unikat. Wir sind immer auf der Suche nach Sammlern und Sammlerinnen, die Interesse haben ihr Sortiment zu präsentieren. Bei Interesse sendet uns eine E-Mail an info@re-nt.de.“
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6. Sogar der Versand ist umweltfreundlich
„Da wir unsere Firma und unsere Art zu arbeiten, von den Produkten, über den Konsum, bis hin zur Verpackung und dem Versand nachhaltig gestalten möchten, haben wir uns dafür entschieden, unsere Pakete mit dem Fahrrad direkt an den Endkunden oder die -kundin zu liefern – hierbei fahren wir die Päckchen in ganz Berlin aus und sind so schnell und flexibel bei der Kundschaft. Die Anfragen innerhalb Deutschlands bedienen wir zur Zeit noch mit DHL.“
7. Leihen ist günstiger als Kaufen
„Leihen gibt dir die Freiheit, deine Kleidung perfekt mit deiner Stimmung und Lebenslage abzustimmen, ohne viel Geld auszugeben. Es gibt dir die Möglichkeit, zu experimentieren und zu entdecken, ohne ein Commitment einzugehen. Gerade in deinen 20ern und 30ern, wenn du viel reist, umziehst und deinen Style und Geschmack noch entdeckst, ist Leihen die smarteste Alternative zu den ganzen Fast-Fashion-Ketten.“