Beleidigungen, Hass und fiese Kommentare! All das steht im Internet an der Tagesordnung. Wer sich im Netz exponiert, muss eigentlich immer damit rechnen, von Usern anonym attackiert und beleidigt zu werden. Kein Wunder, immerhin ist es viel einfacher seine Aggressionen im Internet loszuwerden, als im echten Leben. Selbst Dagi Bee, eine der beliebtesten YouTuberinnen (3 Mio Abonnenten bei YouTube, 4 Millionen Abos bei Instagram, 1,5 Mio Fans bei Facebook), kennt dieses Problem nur zu gut. Und das, obwohl sie von Millionen Fans bewundert und geliebt wird! Viele Fans bedeuten nämlich auch viele Neider. Im Interview mit Refinery29 verrät die 22-Jährige, wie sie mit Cyber Mobbing umgeht. . .
Das Thema Cyber Mobbing hat in den letzten Jahren extrem zugenommen. Inwiefern bist du davon betroffen?
Ja klar, auf jeden Fall. Jede Person, die in der Öffentlichkeit steht, ist das. Wenn man so präsent ist, muss man leider damit rechnen, dass man auch Hate bekommt. Nicht jeder kann dich mögen. Der eine liebt Schokolade, der andere nicht. Das ist einfach so. Und oft ist bestimmt auch Neid im Spiel?
Sicher, auch wenn sich das die Leute niemals eingestehen würden. Aber es ist doch absurd: Warum beschäftigt sich jemand mit dir und nimmt sich die Zeit, fiese Kommentare zu schreiben, wenn er sich doch angeblich gar nicht für dich interessiert. Wenn ich etwas nicht mag, dann entlike ich es einfach, gucke es nicht an und halte meinen Mund. Aber die Leute wollen leider immer so viel reden und schicken mit ihren Beleidigungen nur Hass in die Welt. Warum nicht lieber positive Kommentare unter Posts schreiben, die man toll findet? Warum nicht lieber etwas schreiben, das andere aufmuntert? Oder einfach leise sein! Ich verstehe es einfach nicht. Man ist halt im Internet auch angenehm anonym...
Ja, genau. Auf der Straße kommt eigentlich nie jemand auf mich zu und sagt: „Dagi, du bist scheiße.“ Wenn man anonym hinter dem Computer sitzt, ist das natürlich auch so einfach. Ich wurde nur einmal von einer Gruppe Mädels auf der Straße beleidigt. Und das haben die sich auch nur getraut, weil sie sich in der Clique stark gefühlt haben. Traurig!
Wie gehst du denn mit Cyber Mobbing um? Blockieren, löschen, ignorieren?
Meistens ignoriere ich das ehrlich gesagt. Natürlich gibt es auch Einzelfälle: z.B. wenn ein fieser Kommentar bei Youtube ganz oben steht, weil natürlich alle Hater und Mitläufer ihn geliket haben. So etwas lösche und blockiere ich dann manchmal auch. Aber wenn ich das immer machen würde, würde auch einfach zu viel Zeit draufgehen. Das Dumme ist ja, dass die Leute gar nicht merken, dass ich durch ihr Gemobbe am Ende sogar noch mehr Aufmerksamkeit bekomme. Die meisten wollen ja eigentlich, dass ich aufhöre mit Youtube, und erreichen mit ihren Kommentaren dann genau das Gegenteil. Aber die meisten sind einfach noch sehr jung und verstehen das gar nicht. Viele schwimmen einfach mit dem Strom. Verletzen dich fiese Kommentare? Weinst du deshalb auch manchmal?
Also meistens trifft mich das eher nicht. Aber an Tagen, an denen ich ohnehin schon emotional bin, weil vielleicht auch irgendetwas im Privatleben schiefgegangen ist, oder ich Stress hatte, geht mir das schon nahe. Dann weine ich auch manchmal. Aber das ist mir selten passiert. Aber nicht nur Leute, die in der Öffentlichkeit stehen, werden gemobbt. Hast du Tipps, wie man sich in so einem Fall verhalten soll? Vielleicht sollte man auch gar nicht so viel posten und von sich preisgeben?
Nein, man kann so viel posten, wie man will. Das ist ja eine Entscheidung, die jeder für sich selbst treffen muss. Da sollte man sich auch von anderen nicht beeinflussen oder einschränken lassen.
Rätst du Betroffenen dazu, die Mobber zu blockieren oder zu löschen?
Klar, kann man den Mobbern einfach die Freundschaft bei Facebook kündigen. Und anonyme Hater kann man natürlich auch gut blockieren. Aber wenn man Kommentare von Leuten, die man kennt, blockiert oder löscht, dann wird man meistens sogar noch mehr dafür angefeindet. Weil die Leute dann sagen: „Musst du mich blockieren? Kannst du dich nicht anders wehren?“ Mobber sind ja meistens Leute, die selber Probleme haben und mit ihrem Hate von ihrem eigenen Kram ablenken wollen. Wenn man sie blockiert, bekommen sie, was sie wollen, und man schenkt ihnen nur mehr Aufmerksamkeit. Sie fühlen sich dann auch noch wichtig! Ignorieren hilft deshalb meiner Meinung nach am besten, weil es dann meistens irgendwann aufhört. Was sagst du zum Thema Sexting. Viele verschicken sexy Fotos, die dann früher oder später im Internet landen und schlimmes Mobbing auslösen...
Man sollte ehrlich gesagt niemals halbnackte Bilder verschicken! Ich weiß selber, dass das mal passieren kann, wenn man jung und verliebt ist. Wenn Schatz sagt „schick mir mal ein Foto im BH“, dann denkt man oft nicht darüber nach und macht es einfach. Aber früher oder später macht man Schluss und dann landet so ein Foto schnell im Internet. Das geht natürlich gar nicht, weil es total privat ist. Aber viele machen das dann irgendwann aus Rache oder weil sie verletzt sind. Das kommt immer wieder vor. Auch wenn man den Drang hat, seinem Freund den schönen neuen BH zu zeigen, den man sich gerade gekauft hat, sollte man lieber warten, bis man das nächste Mal allein miteinander ist. Ich hatte einen ähnlichen Fall in der Schule. Da ist ein peinliches Video von einem Mädchen rumgegangen. Das war sehr schlimm. Sie musste dann sogar wegziehen. Heftig! Also Finger weg von Sexting – das geht meistens schief!
Interview: Julia Kautz
Ja klar, auf jeden Fall. Jede Person, die in der Öffentlichkeit steht, ist das. Wenn man so präsent ist, muss man leider damit rechnen, dass man auch Hate bekommt. Nicht jeder kann dich mögen. Der eine liebt Schokolade, der andere nicht. Das ist einfach so. Und oft ist bestimmt auch Neid im Spiel?
Sicher, auch wenn sich das die Leute niemals eingestehen würden. Aber es ist doch absurd: Warum beschäftigt sich jemand mit dir und nimmt sich die Zeit, fiese Kommentare zu schreiben, wenn er sich doch angeblich gar nicht für dich interessiert. Wenn ich etwas nicht mag, dann entlike ich es einfach, gucke es nicht an und halte meinen Mund. Aber die Leute wollen leider immer so viel reden und schicken mit ihren Beleidigungen nur Hass in die Welt. Warum nicht lieber positive Kommentare unter Posts schreiben, die man toll findet? Warum nicht lieber etwas schreiben, das andere aufmuntert? Oder einfach leise sein! Ich verstehe es einfach nicht. Man ist halt im Internet auch angenehm anonym...
Ja, genau. Auf der Straße kommt eigentlich nie jemand auf mich zu und sagt: „Dagi, du bist scheiße.“ Wenn man anonym hinter dem Computer sitzt, ist das natürlich auch so einfach. Ich wurde nur einmal von einer Gruppe Mädels auf der Straße beleidigt. Und das haben die sich auch nur getraut, weil sie sich in der Clique stark gefühlt haben. Traurig!
Wie gehst du denn mit Cyber Mobbing um? Blockieren, löschen, ignorieren?
Meistens ignoriere ich das ehrlich gesagt. Natürlich gibt es auch Einzelfälle: z.B. wenn ein fieser Kommentar bei Youtube ganz oben steht, weil natürlich alle Hater und Mitläufer ihn geliket haben. So etwas lösche und blockiere ich dann manchmal auch. Aber wenn ich das immer machen würde, würde auch einfach zu viel Zeit draufgehen. Das Dumme ist ja, dass die Leute gar nicht merken, dass ich durch ihr Gemobbe am Ende sogar noch mehr Aufmerksamkeit bekomme. Die meisten wollen ja eigentlich, dass ich aufhöre mit Youtube, und erreichen mit ihren Kommentaren dann genau das Gegenteil. Aber die meisten sind einfach noch sehr jung und verstehen das gar nicht. Viele schwimmen einfach mit dem Strom. Verletzen dich fiese Kommentare? Weinst du deshalb auch manchmal?
Also meistens trifft mich das eher nicht. Aber an Tagen, an denen ich ohnehin schon emotional bin, weil vielleicht auch irgendetwas im Privatleben schiefgegangen ist, oder ich Stress hatte, geht mir das schon nahe. Dann weine ich auch manchmal. Aber das ist mir selten passiert. Aber nicht nur Leute, die in der Öffentlichkeit stehen, werden gemobbt. Hast du Tipps, wie man sich in so einem Fall verhalten soll? Vielleicht sollte man auch gar nicht so viel posten und von sich preisgeben?
Nein, man kann so viel posten, wie man will. Das ist ja eine Entscheidung, die jeder für sich selbst treffen muss. Da sollte man sich auch von anderen nicht beeinflussen oder einschränken lassen.
Rätst du Betroffenen dazu, die Mobber zu blockieren oder zu löschen?
Klar, kann man den Mobbern einfach die Freundschaft bei Facebook kündigen. Und anonyme Hater kann man natürlich auch gut blockieren. Aber wenn man Kommentare von Leuten, die man kennt, blockiert oder löscht, dann wird man meistens sogar noch mehr dafür angefeindet. Weil die Leute dann sagen: „Musst du mich blockieren? Kannst du dich nicht anders wehren?“ Mobber sind ja meistens Leute, die selber Probleme haben und mit ihrem Hate von ihrem eigenen Kram ablenken wollen. Wenn man sie blockiert, bekommen sie, was sie wollen, und man schenkt ihnen nur mehr Aufmerksamkeit. Sie fühlen sich dann auch noch wichtig! Ignorieren hilft deshalb meiner Meinung nach am besten, weil es dann meistens irgendwann aufhört. Was sagst du zum Thema Sexting. Viele verschicken sexy Fotos, die dann früher oder später im Internet landen und schlimmes Mobbing auslösen...
Man sollte ehrlich gesagt niemals halbnackte Bilder verschicken! Ich weiß selber, dass das mal passieren kann, wenn man jung und verliebt ist. Wenn Schatz sagt „schick mir mal ein Foto im BH“, dann denkt man oft nicht darüber nach und macht es einfach. Aber früher oder später macht man Schluss und dann landet so ein Foto schnell im Internet. Das geht natürlich gar nicht, weil es total privat ist. Aber viele machen das dann irgendwann aus Rache oder weil sie verletzt sind. Das kommt immer wieder vor. Auch wenn man den Drang hat, seinem Freund den schönen neuen BH zu zeigen, den man sich gerade gekauft hat, sollte man lieber warten, bis man das nächste Mal allein miteinander ist. Ich hatte einen ähnlichen Fall in der Schule. Da ist ein peinliches Video von einem Mädchen rumgegangen. Das war sehr schlimm. Sie musste dann sogar wegziehen. Heftig! Also Finger weg von Sexting – das geht meistens schief!
Interview: Julia Kautz
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