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Barbara Becker: „Ich werde von Männern angesprochen, die meine Söhne sein könnten”

FOTO: Getty Images
Die „Frau von“ sein, wollte sie nie. Schon während ihrer Ehe mit Boris Becker suchte sich Barbara Becker ständig neue Herausforderungen – als Schauspielerin oder Musikerin. Zur Allround-Unternehmerin wurde die zweifache Mutter allerdings erst nach ihrer Scheidung von der Tennislegende vor 15 Jahren. Seitdem ist sie zum Vorbild vieler Frauen geworden. Hinfallen, Krone richten, Karriere machen! In Düsseldorf präsentiere sie kürzlich ihre neue Modekollektion. Dort sprach Barbara mit Refinery29 über ihr Erfolgsgeheimnis, den Jugendwahn in ihrer Wahlheimat Miami und warum sie mit fast 50 Jahren noch immer von Männern angeflirtet wird, die ihre Söhne sein könnten.

Das Barbara Becker-Imperium erstreckt sich von Fitness-Videos bis hin zu Tapeten – und dazu sind Sie noch alleinerziehende Mutter. Wie kriegen Sie das alles gestemmt?
Ich bin keine One Woman Show, wie viele denken. Hinter jedem meiner Produkte steckt ein tolles Team, eine ganze Armee von Menschen, die mich unterstützt. Beruflich wie privat. Ich bin auch wegen meiner Lebenserfahrung da, wo ich heute bin als erfolgreiche Geschäftsfrau und glückliche Mutter.

Man sieht es Ihnen an – Sie scheinen sich rundum wohl zu fühlen in ihrer Haut...
Einer der Vorteile 49 Jahre alt zu sein ist, dass ich mich sicherer in meiner Haut fühle. Auch wenn die Haut vielleicht nicht mehr ganz so straff ist wie bei einer 28-jährigen. Ich kenne mich besser, bin näher an mich herangerückt. Ich habe mir bewusst vorgenommen, nicht mehr auf das Glück zu warten. Ich habe lange versucht, es jedem recht zu machen. Heute weiß ich, was für mich wichtig und richtig ist.

Werden Sie oft jünger geschätzt?
Ich wurde erst kurz vor Weihnachten in den USA beim Einkauf an der Kasse nach meinem Ausweis gefragt.

Wie haben Sie darauf reagiert?
Ich sehe das als Kompliment. Es war wie ein Geburtstagsgeschenk (lacht) Ich musste erst lernen mit Komplimenten umgehen zu können. Inzwischen kann ich das ganz gut. Früher haben mich Komplimente eher verunsichert. Ich konnte damit sehr schlecht umgehen. Das ist ja ein sehr deutsches Problem, das man sein Licht unter den Scheffel stellt.

Apropos Geburtstagsgeschenk – Sie werden im November fünfzig. Wird das groß gefeiert?
Darüber, wie ich meinen 50. Geburtstag feiere, werde ich vier Wochen vorher spontan entscheiden. (lacht) Mir geht es gut und ich fühle mich wohl in meiner Haut. Eigentlich habe ich alles, was ich zum Leben benötige und mich glücklich macht. Ich kann mit fast 50 Jahren mein Leben intensiver genießen als mit Mitte 20. Ich gehe besser mit mir um. Weiß, wo meine Grenzen sind. Ich sehe wie schnell meine Söhne erwachsen werden. Die Zeit rast an uns vorbei. Deswegen versuche ich jeden Moment zum schönsten Moment meines Lebens zu machen.

Sie leben in Miami, der Hochburg der Schönheitschirurgie. Stört Sie der Jugendwahn in Ihrer Wahlheimat?
Der Jugendwahn lässt mich kalt. Ich möchte nicht jung um jeden Preis sein. Ich bin stolz darauf, dass ich noch heute die erste und die letzte auf der Tanzfläche bin. Ich fühle mich jung. Das Aussehen ist dabei fast nur eine Begleiterscheinung.

Würden Sie sich unters Messer legen?
Wenn irgendetwas herunterfällt, werde ich es aufheben. Ich habe noch nicht vor, mich unters Messer zu legen. Ich möchte es aber auch nicht ausschließen. Ich habe neulich eine Freundin zu einem Vorgespräch mit einem Schönheits-Chirurgen begleitet und ihn bei der Gelegenheit gefragt, was er an mir vornehmen würde. Seine Antwort viel kurz und knapp aus: Im Moment noch nichts.

Welche Korrekturen würden Sie rückblickend an Ihren beiden gescheiterten Ehen vornehmen, wenn Sie könnten?
Keine, jede war genau richtig so. Das gilt auch für die Männer in meinem Leben. Meine Ex-Partner waren ja auch Lehrer für mich. Ich habe in der Zeit mit ihnen die Dinge lernen dürfen, die ich zu lernen hatte. Deswegen sehe ich jede Ehe, auch wenn sie geschieden wurde, als Geschenk an. Jede Beziehung hat mich zu dem Menschen gemacht, der ich heute bin, besser, stärker und glücklicher als jemals zuvor.

Was genau haben Sie in Ihren Ehen mit Boris Becker und Arne Quinze gelernt?
Boris und ich sind sehr viel gereist. Ich habe jahrelang in einer Traumwelt zwischen Flughäfen und Hotels, in Sydney, Paris und New York gelebt. Da habe ich gelernt, den Moment zu genießen, was mir vor Boris nicht gelang. In meinen Zwanzigern habe ich wahnsinnig viel Zeit verschwendet. Ich war mit meinen Gedanken einfach oft woanders, habe viel verträumt. Es ist wohl die Leichtigkeit der Jungend zu denken, dass uns unendlich viel Zeit bleibt. Arne hatte seine ganz eigene Welt im Kopf, mit der er meine Welt erweitert hat. Zudem ist er ein toller Vater, das hat mir immer sehr imponiert.

Ihr Sohn Noah ist kürzlich nach Berlin gezogen. Fällt es Ihnen als Mutter schwer, Ihre Kinder in die Welt loszulassen?

Noah war schon früh sehr selbstverantwortlich. Ich habe früh gelernt zu akzeptieren, dass meine Kinder ihren eigenen Weg gehen und ich nur begleitend daneben und ihnen mit Rat und Tat zur Seite stehen kann.

Noah wird oft mit schönen Frauen gesichtet. Würden Sie Noah klipp und klar sagen, wenn Ihnen seine Auserwählte nicht gefällt?
Noah hat zum Glück einen tollen Frauen-Geschmack, da musste ich bisher nicht eingreifen. Würde ich auch nicht. Es ist ja bekannt, dass ich besser keine Ratschläge über Beziehungen geben sollte. (lacht) Ich mische mich nicht in das Liebesleben meiner Söhne ein. Ich wünsche mir nur, dass sie glücklich sind.

Werden Sie eigentlich oft von jüngeren Männern angesprochen?
(schmunzelt) Ich werde tatsächlich hin und wieder von Männern angesprochen, die meine Söhne sein könnten. Die erinnern mich dann immer an Noahs Freunde (lacht).

Könnten Sie sich in einen weitaus jüngeren Mann verlieben?
Ich würde niemals nie sagen. Ein Mann im meinem Alter, der ebenfalls Kinder hat, stelle ich mir als Partner passender vor.

Sind sie momentan verliebt?
Nein, ich wäre gerne wieder verliebt, aber im Moment bin ich es nicht. Ein bisschen verliebt bin ich allerdings immer...in das Leben (lacht). Ich warte auch nicht mehr auf den perfekten Mann an meiner Seite. Ein neuer Partner müsste damit zu recht kommen, dass ich mehr denn je mein eigenes Leben leben möchte. Dazu gehört, dass ich mir vorgenommen habe, wieder Musik zu machen und Gitarre spielen zu lernen. (lacht)

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