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Anprobe in der virtuellen Umkleide: Ist das die Zukunft des Onlineshoppings?

Illustration: Louisa Cannell.
Weltweit wird online geshoppt. Tendenz steigend. Es ist ja auch so einfach. Ein neues Paar Schuhe, ein Pulli oder ein Bikini sind schnell online bestellt und machen sich direkt auf den Weg bis an die heimische Tür. Allerdings bestehen in kaum einem Segment so hohe Retouranraten wie im Bereich Onlineshopping. Aus internen Informationskreisen wurde bekannt, dass an schlechten Tagen rund die Hälfte aller ausgesandten Textilien wieder zurückgeschickt werden. Wenn die bestellte Ware nicht passt, ist sie auch genauso schnell wieder zurückgeschickt – zumindest fast. Denn wer packt schon gerne alles wieder ein, um das Paket anschließend zur Post zu bringen? Noch weigert sich rund jeder zehnte Deutsche aus diesem Grund online zu bestellen. Und welcher Händler freut sich über zurückgegebene Ware? Für ihn bedeutet das lediglich Mehrarbeit und enorme Umsatzeinbuße, da der angebotene Retourenservice hohe Kosten verursacht.
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Ein Lösung, um all diese Probleme in den Griff zu bekommen, könnte die virtuelle Umkleide sein. Im Gegensatz zum regulären Ladengeschäft, das eine Umkleidekabine zur Anprobe verschiedener Modelle zur Verfügung stellt, fehlt dieser Service im Onlineshop gänzlich. Der Kunde kann sich hier nicht durch verschiedene Größen und Farben probieren, bevor er eine finale Kaufentscheidung trifft. Noch nicht. Bald könnte sich das aber ändern. Bereits seit mehreren Jahren arbeiten verschiedene Technikanbieter daran, eine Möglichkeit zu finden, wie potenzielle Kunden quasi schon direkt am Computer von zu Hause Kleidungsstücke anprobieren können, bevor sie bestellen. Doch wie könnte das aussehen?
Bisher gab es schon einige Versuche und Prototypen, die zukünftig Abhilfe schaffen könnten. Mal mussten sich die Nutzer zuvor aus verschiedenen Winkeln und Perspektiven fotografieren oder filmen lassen, damit ein Softwaresystem daraus anschließend eine Figur modellieren kann. Eine weitere Möglichkeit ist, durch die Angaben von Körpergröße, Gewicht, Brustumfang usw. eine Figur zu erstellen, die den originalen Maßen der jeweiligen Person entspricht. Und tatsächlich ist es laut Umfragen so, dass über 86 Prozent der Käufer die fehlenden Anprobe als Grund nennen, den Warenkorb nicht abzuschicken. Bestehe die Chance der virtuellen Anprobe, so würden immerhin 31 Prozent der Befragten mehr online shoppen.
Gerade mit den sich immer weiter verbreitenden Virtual-Reality-Technologien, die momentan noch in den Kinderschuhen stecken und primär in der Videospielszene angewendet werden, keimt aber die Hoffnung auf, dass eine passgenaue, virtuelle Anprobe schon demnächst Alltag sein könnte. Der Bereich Onlineshopping könnte sich dadurch noch einmal erheblich ändern, da sich der Fokus weg vom Preiswettbewerb der einzelnen Anbieter hin zu einer neuen Art der Produktpräsentation verschieben könnte.
Noch hat sich allerdings keine zufriedenstellende Methode der virtuellen Anprobe durchgesetzt. Große Onlineversandhändler wie Zalando oder H&M haben sich bisher jedenfalls noch nicht an die Anprobe im Netz herangetraut.
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