Es gibt viele Dinge, die wir jetzt während der Coronavirus-Pandemie beachten müssen – wie zum Beispiel das regelmäßige und gründliche Hände waschen. Gleichzeitig gibt es aber auch viele Fragen, die diese besondere Situation aufwirft. Ist Onlineshopping sicher oder können die Pakete Viren übertragen? Wie viele Nahrungsmittel und andere wichtige Güter sollte ich zu Hause haben? Wie lange werden wir in (Selbst-)Isolation leben müssen? Wie soll ich fit und gesund bleiben, wenn ich nicht mehr ins Fitnessstudio gehen oder Sportkurse machen kann?
Während es auf manche Fragen keine eindeutige Antwort gibt – oder gefühlt jeden Tag eine neue – lassen sich andere etwas einfacher beantworten. Wie beispielsweise die zum Thema Sport. Die erste Möglichkeit ist, Zuhause mit dem zu trainieren, was du vor Ort hast – also YouTube-Videos statt Fitnesstrainer*in, Wasserflaschen statt Hanteln und Handtuch statt Yogamatte. Option Nummer 2: Jogging. Aber bei letzterem stellt sich mir direkt die nächste Frage: Ist es aktuell überhaupt erlaubt, draußen joggen zu gehen? Und wenn ja, ist es sicher für dich und andere Menschen?
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Wie sich das Ganze in den nächsten Wochen und Monaten entwickelt, weiß zwar niemand, aber für den Moment darfst du weiterhin rausgehen, wenn du das Gefühl hast, in deiner Wohnung einzugehen. So viel zur Theorie, aber wie ist das Ganze praktisch umsetzbar? Schließlich sollst du ja trotzdem den Kontakt zu anderen Menschen so gut wie irgendwie möglich vermeiden und du bist sicher nicht die einzige Person, die es jetzt nach draußen zieht. Auch andere Menschen verspüren das dringende Bedürfnis zu joggen, Rad zu fahren oder zu spazieren – der physischen und psychischen Gesundheit zu liebe. Und genau deswegen ist es wichtig, dass du Vorkehrungen triffst, damit es für dich und alle anderen auch sicher ist, vor die Tür zu treten. Konkret bedeutet das: Social Distancing.
„Es ist generell okay, allein joggen zu gehen, so lange du Abstand hältst“, sagt Dr. Maimuna Majumder, eine Universitätskraft beim Computational Health Informatics Program der Harvard Medical School und des Boston Children's Hospital in einem Interview mit GQ. Vermieden werden sollte laut Dr. Majumder jedoch, in einer Gruppe joggen, walken oder spazieren zu gehen – es sei denn, alle sind gesund und zeigen keine Symptome. Und wie bereits gesagt: Seit dem 22. März darfst du ohnehin nur noch nur “allein oder mit einer anderen Person oder mit Angehörigen des eigenen Hausstands“ im öffentlichen Raum unterwegs sein.
Ich weiß, das hast du jetzt schon 1000 Mal gehört, aber es ist nun mal superwichtig, denn das Virus wird durch Tröpfchenübertragung weitergegeben. Du musst also noch nicht mal jemandem die Hand geben, um dich anzustecken – es reicht, wenn eine infizierte Person in deiner direkten Umgebung hustet, niest oder atmet. Du könntest dich also theoretisch auch anstecken, wenn du die Ausatemluft der Joggerin oder des Joggers einatmest, der oder die vor die läuft. Wie groß der Abstand jedoch beim Joggen sein sollte, ist umstritten. Laut einer Simulation muss bei Personen, die in Bewegung sind (sprich die spazieren, joggen oder Radfahren) 5 bis 20 Meter sein, statt nur 1,5 bis 2 Meter. Allerdings gibt es wohl bisher noch keine konkreten Angaben dazu, wie groß die Virenlast sein muss, damit man sich infiziert und welche Rolle Temperatur, Wind und Co. spielen. Deswegen – und weil die Ergebnisse nicht anderen Forscher*innen und Wissenschaftler*innen zur Überprüfung vorgelegt wurde – äußerten manche einige Expert*innen auch Kritik an den oben genannten Ergebnissen.
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Laut Akiko Iwasaki, einer Professorin der Immunologie an der Yale University School of Medicine ist es außerdem wichtig, davon auszugehen, dass öffentliche Orte kontaminiert sein könnten. Ihr Rat ist, keine Bänke, Klimmzugstangen und Ampelknöpfe zu berühren und sich die Hände sofort gründlich zu waschen, wenn du wieder zu Hause bist, so Iwasaki gegenüber der New York Times.
Sich an diese Verhaltensregeln zu halten, kommt dir anfangs vielleicht eigenartig vor – besonders, wenn du Joggen gehst, um den Kopf frei zu kriegen und wenigstens für eine halbe Stunde mal nicht an Corona denken zu müssen. Doch so sieht nun mal die neue Realität aus, in der wir leben. Wir müssen uns wohl oder übel daran gewöhnen und uns anpassen, denn nur haben wir eine Chance gegen das Virus.
Laut dem Bundesgesundheitsministerium kannst du dich vor dem Coronavirus schützen, indem du deine Hände regelmäßig und ausreichend wäschst, in die Armbeuge oder ein Einwegtaschentuch niest oder hustest und Abstand zu Menschen hältst, die Symptome aufweisen. Außerdem solltest du dir nicht ins Gesicht fassen (besonders nicht an Augen, Nase und Mund) und auf das Händeschütteln generell verzichten. Wenn du Angst hast, dich angesteckt zu haben, verlasse bitte nicht das Haus und gehe auch nicht einfach zu einem Arzt. Wende dich stattdessen unter 116117 an den ärztlichen Bereitschaftsdienst. Gehörlose und Hörgeschädigte können eine Mail an info.gehoerlos@bmg.bund.de schicken oder das Gebärdentelefon (Videotelefonie) via https://www.gebaerdentelefon.de/bmg/ verwenden.