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Wie ich durch Zyklus-Tracking meine Akne in den Griff bekam

Foto: Meg O'Donnell.
Je älter ich werde, desto klarer wird mir, dass viele vermeintliche „Wahrheiten“ absoluter Quatsch sind. Eine, die mich aktuell besonders nervt: Jaja, klar, hormonelle Akne lässt ganz bestimmt irgendwann nach!
Ich bin 32 Jahre alt, und obwohl uns vermittelt wird, wir müssten uns vor dem Älterwerden fürchten, betrachte ich Falten nicht als Makel, sondern als Beweise eines gelebten Lebens. Ich lebe in meiner Haut, und das spiegelt sie wider. Worüber ich mich aber weniger freue, sind die hormonellen Unreinheiten, mit denen ich mich schon als Jugendliche rumschlagen musste. Im Laufe der letzten rund 15 Jahre habe ich quasi jede Behandlungsmöglichkeit ausprobiert, abgesehen von dem starken Akne-Medikament Roaccutane/Isotretinoin. Eine hormonelle Verhütungspille, die Dianette (die oft gegen hormonelle Akne verschrieben wird), funktionierte für mich ganz gut. Ärzt:innen raten aber von einer langfristigen Einnahme ab, weil ihr Thromboserisiko recht hoch ist. Ich merkte außerdem, dass sich die Pille generell negativ auf meine geistige Gesundheit auswirkt – daher ist sie, zumindest aktuell, keine Option für mich.
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Mir wurden auch schon Gele und Cremes mit Benzoylperoxid verschrieben, die eine Weile lang gut wirkten. Ich habe Tausende Euros für kosmetische Gesichtsbehandlungen ausgegeben und meine Ernährung umgestellt. Ich habe teilweise so viel Wasser getrunken, dass du mich quasi aus der Ferne schwappen hören konntest, bevor ich überhaupt zu sehen war. Ich habe in Seiden-Kissenbezüge investiert und sie jeden Tag gewechselt. Auf ihre eigene Art haben all diese Methoden kurzzeitig gut funktioniert – bis damit auch zwangsläufig irgendwann Schluss war. Meine Haut wehrt sich früher oder später gegen alles, was ich versuche, und rächt sich mit zahlreichen Pickeln an mir. 
Im Lockdown hatte ich aber plötzlich jede Menge Zeit, um die Geheimsprache meiner Haut zu knacken. Dazu fing ich an, meinen Menstruationszyklus mit einer Tracking-App zu kontrollieren.
Die Verbindung zwischen Hormonen und unreiner Haut
Das Ganze hört sich so simpel an, dass es mich irgendwie nervt, das nicht vorher schon mal ausprobiert zu haben. Jeden Monat verändert sich deine Haut, wenn deine Östrogen- und Gestagen-Werte schwanken. Ich habe fettige Haut und bemerke gegen Zyklusende (etwa in der dritten Woche, also kurz vor der Periode), dass meine Haut dann besonders viel Talg produziert. Dieser Zusammenhang fiel mir aber erst auf, als ich meinen Zyklus zu tracken begann.
Das alles liegt an den Talgdrüsen im Gesicht: Die produzieren und sondern die ölige Substanz ab, die wir auf der Haut sehen können. Die Dermatologin Dr. Anjali Mahto erklärt mir, dass fettige Haut prinzipiell eher zu Unreinheiten neigt, weil sich das in den Drüsen produzierte Öl innerhalb der Poren mit abgestorbenen Hautzellen und anderem „Abfall“ vermischen kann, wodurch die Poren verstopfen und sich Bakterien dort besonders wohl fühlen. Das Ergebnis: Pickel und Mitesser. 
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Studien zufolge produzieren wir in der Altersspanne von 15 bis 35 Jahren den meisten Talg. Als ich mich damit näher beschäftigte, fand ich eine Studie mit Frauen mit fettiger Haut, die ergab, dass die Talgproduktion der Teilnehmerinnen in der Woche vor der Periode sowie während der Periode erhöht war. Eine weitere Studie bestätigte, dass die Talgproduktion in der zweiten Woche vom Menstruationszyklus am geringsten ausfällt. Da mein Zyklus 29 Tage lang ist (von denen fünf Tage auf die Periode fallen), beschloss ich, meine Hautpflege-Routine dementsprechend anzupassen, um herauszufinden, ob sie sich auf meine hormonelle Haut auswirken würde.
Woche 1 (direkt nach der Periode)
In dieser Woche ist meine Haut für gewöhnlich am besten. Während dieser Zeit habe ich nur wenige Pickel – wenn ich also neue Produkte ausprobieren möchte, ist das der ideale Zeitpunkt dafür. Mein sanfter Cleanser (der Dermalogica UltraCalming Cleanser, 36,49 €) bleibt mir im Laufe des Monats treu; ich verwende ihn morgens und abends. Weil meine Haut während dieser Woche meist nicht sehr empfindlich ist, benutze ich morgens das Vitamin C Serum von Mario Badescu (56,99 €), um meine Haut vor schädlichen Umwelteinflüssen zu schützen und Pigmentflecken verschwinden zu lassen. Außerdem liebe ich das La Roche-Posay Hyalu B5 Hyaluronic Acid Serum (27,80 €), das meine Haut prall und gesund aussehen lässt. Später in meinem Zyklus, wenn meine Haut gereizt ist und besonders viel Talg produziert, verzichte ich darauf. Wenn ich es gerade brauche, ergänze ich meine Routine an dieser Stelle noch um einen leichten Moisturizer, wie die Dermalogica Skin Smoothing Cream (17,99 €).
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Abends setze ich auf ein Retinol-Serum, wie das Retinol B3 Serum von La Roche-Posay (33,13 €). Dieses Serum trage ich vorrangig auf Hautpartien auf, die nicht so häufig Unreinheiten entwickeln – wie meine Nase und Stirn –, um meine Haut nicht unnötig zu reizen. Laut Dermatolog:innen ist die regelmäßige abendliche Anwendung von Retinol hilfreich, um unreine Haut zu „entstopfen“, weil das Retinol die Produktion neuer Hautzellen beschleunigt. Es hilft außerdem bei der Beseitigung oberflächlicher Aknenarben oder Hyperpigmentierung. Wenn du Retinol oder Säuren verwendest, solltest du darauf achten, tagsüber Sonnenschutz zu tragen, weil beides die Haut empfindlicher gegenüber UV-Strahlung machen kann. Versuch’s mit einem leichten Sonnenschutz wie der The Body Shop Skin Defence Multi-Protection Lotion SPF 50+ (22,00 €).
Woche 2 (zwei Wochen vor der Periode)
Weil meine Haut scheinbar sehr pünktlich ist, weiß ich genau, dass sie gegen Ende dieser Woche erste Unreinheiten entwickeln wird, also richte ich mich darauf ein. Ich habe bemerkt, dass präventive, zweimal täglich aufgetragene Salicylsäure am Kinn und Kiefer (meine Hauptproblemzonen) in den Wochen 2 und 3 viele Pickel verhindern zu scheint, bevor sie überhaupt entstehen. Dafür setze ich auf Typology 2% Salicylic Acid + 1% Zinc (18,90 €). Als BHA (Betahydroxysäure) ist Salicylsäure sanft, dringt aber tief in die Poren ein und löst dort die pastenähnliche Mischung aus Talg, abgestorbenen Hautzellen und Dreck, bevor daraus ein Pickel sprießen kann. Gleichzeitig wirkt sie entzündungshemmend und hilft demnach gegen Rötungen.
Ich schwöre inzwischen auch immer mehr auf Skincare-Basics und habe meine absurd teuren Nachtcremes gegen Sudocrem (6,32 €) eingetauscht, die ich abends auftrage. Das ist eine antiseptische Creme, die gegen Ekzeme, Ausschlag, leichte Verbrennungen und Akne hilft (und noch dazu wahnsinnig günstig ist). Ich wünschte, ich hätte sie früher entdeckt – sie ist das Einzige, was wirklich gegen meine Pickel und Rötungen zu helfen scheint.
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Woche 3 (direkt vor der Periode)
In der Woche vor meinen Tagen halte ich mich weitestgehend an dieselbe Routine wie in Woche 2. Wenn meine Haut aber besonders verstopft zu sein scheint, verteile ich die Salicylsäure etwas großzügiger an meinem Kiefer, wo ich die meisten Pickel bekomme. Weil sie recht sanft ist, kann ich sie morgens (nach der Reinigung, vor dem Moisturizer) und abends (nach der Reinigung) auftragen. 
Natürlich gilt: Was für mich funktioniert, wirkt bei dir vielleicht gar nicht so gut. Ich habe aber eingesehen, dass es viele gescheiterte Versuche braucht, um die eigene hormonelle Akne wirklich unter Kontrolle zu bringen. Ich halte mich jetzt seit zweieinhalb Monaten an diese neue, vereinfachte Routine – und da ich so einen deutlichen Unterschied sehe, bin ich völlig überzeugt. Als ehemaliger Produkt-Junkie habe ich gelernt, dass weniger manchmal eben doch mehr ist.
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