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Warum ich jetzt meine Ziele entsprechend den Mondzyklen setze

Foto: Guillaume Bleyer
Meine Mutter sagte mir schon sehr früh, dass alles zur richtigen Zeit passiert und ich die Kontrolle loslassen und stattdessen darauf vertrauen soll. Da sie mit einer Tochter gesegnet ist, die sehr ehrgeizig ist und eine unendliche Leidenschaft für das Setzen von Zielen, To-do-Listen und das Abhaken von Aufgaben hat, muss sie damals geahnt haben, dass uns eine unterhaltsame Reise bevorstand. Was sie aber nicht hätte kommen sehen, waren die letzten zwei Jahre. Zu versuchen, eine globale Pandemie als jemand, der versucht, sein Leben so gut wie möglich zu planen, zu überstehen, ist alles andere als ein Kinderspiel gewesen.
Wie bereits erwähnt: Ich liebe es, mir Ziele zu setzen und Punkte von meiner To-do-Liste zu streichen. Mein Gehirn braucht messbare Ergebnisse. Ich bin ein Gewohnheitstier und arbeite für mich selbst, was bedeutet, dass ich ein paar Routinen einführen und mich meistens auch daran halten muss, um meinem Alltag Struktur geben zu können. Alle meine Fortschritte wurden zunichtegemacht, als COVID zu wüten begann – nicht nur, weil Ungewissheit und Chaos im Allgemeinen nicht die besten Voraussetzungen für Produktivität sind, sondern vor allem deshalb, weil sich meine geistige Gesundheit dadurch enorm verschlechterte.
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Da ich keinen inneren Seelenfrieden finden konnte und endlose Listen mich eher beunruhigten als beruhigten, begann ich nach neuen Lösungen zu suchen. Als astrologiebegeisterte Tochter einer Mutter, die spirituell lebt, wandte ich mich an den Mond.
James Clear, Autor des Bestsellers Atomic Habits, meint, dass es am besten ist, sich an Systemen zu orientieren, anstatt sich Ziele zu setzen, um Fortschritte zu erzielen und uns nicht durch unser eigenes Schubladendenken einzuschränken. Für gewöhnlich fühle ich mich in jedem Lebensbereich festgefahren, habe aber festgestellt, dass es mir hilft, mein Leben nach den Mondzyklen auszurichten. So bin ich weniger gestresst und kein mein Leben auf eine bewusstere Weise führen. Das alles hört sich vielleicht ein bisschen lächerlich und nach New Age ab, aber wir Menschen glauben seit langer Zeit, dass der Mond unsere Fruchtbarkeit, Menstruation und die Geburtenrate beeinflussen kann. Dr. Michal Zimecki, der an der Polnischen Akademie der Wissenschaften tätig ist, untersuchte die Auswirkungen der Mondzyklen auf das Verhalten und die Physiologie von Tieren und kam zu dem Schluss, dass sie sich bei Fischen auf die Fortpflanzung, bei Insekten und Ratten auf den Hormonhaushalt und bei Vögeln auf den Melatonin- und Kortikosteronspiegel auswirken können.
Diese Veränderung in meinem Leben ist auch das Einzige gewesen, was den Hirnnebel, mit dem ich seit März 2020 zu kämpfen habe, vertreiben konnte. Damit bin ich also eine glückliche Hippie-Bekehrte.
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Seine Ziele den Mondzyklen entsprechend zu setzen, funktioniert in etwa so: Jede Mondphase ist dafür bekannt, dass sie eine andere Art von Energie hervorbringt, die sich wiederum mehr oder weniger für verschiedene Aktivitäten eignet. Der Neumond signalisiert den Beginn eines neuen Zykluses und ist der perfekte Zeitpunkt, um über den vergangenen Monat nachzudenken und den nächsten Monat zu planen. Der Zyklus endet mit dem nächsten Vollmond, einem spannungsgeladenen Moment voller Enthüllungen und großer Veränderungen: Ein Projekt könnte zu Ende gehen, ein großes Ergebnis erzielt werden, und die Früchte all unserer harten Arbeit könnten sich in einem neuen Licht zeigen.
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Bei zunehmendem Mond (die Übergangszeit zwischen Neu- und Vollmond) fühlen wir uns motiviert, unsere Herzenswünsche zu verwirklichen und die ersten Schritte zu diesem Zweck zu setzen. Das ist auch eine Zeit, in der sich Hindernisse zeigen und Herausforderungen auftauchen. Außerdem ist dann die Notwendigkeit, unsere Absichten im Auge zu behalten, größer. Beim Übergang vom Voll- zurück zum Neumond (das Ende eines Zykluses, kurz vor dem Beginn eines neuen) nimmt der Mond ab: Zu dieser Zeit könnten wir uns aufgerufen fühlen, den Ballast des vergangenen Monats, Dinge aus der Vergangenheit, die uns noch ärgern oder wehtun, und Enttäuschungen loszulassen und dankbar für unsere Fortschritte zu sein. Ich habe versucht, diesen Moment zu nutzen, um Unklarheiten zu klären und mehr Mitgefühl für mich und andere zu etnwickeln, damit ich im nächsten Zyklus ein neues Kapitel beginnen kann.
Ich finde, dass sich das Planen in Einklang mit den Mondzyklen besonders gut für kreative und längere Projekte eignet. Dazu gehören solche, bei denen ich leicht nicht mehr weiter weiß, da sie viel Flexibilität und die Fähigkeit erfordern, das große Ganze zu sehen und sich nicht entmutigen zu lassen. Manchmal ist es genau das, was ich an meinem Job liebe, aber in den letzten zwei Jahren verzweifelte ich oft daran, dass ich die Kontrolle über alles zu verlieren schien. Dadurch, dass ich meine Ziele jetzt den Mondzyklen entsprechend setze, kann ich mein Tempo etwas drosseln, es mir erlauben, mich treiben zu lassen – wenn auch nur ein kleines bisschen mehr – , und das Meiste aus jeder Mondphase herauszuholen.
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Ich finde es auch toll, wie sich mit dieser neuen Praxis meine Sichtweise aufs Setzen von Zielen grundlegend verändert hat. Während ich früher jeden Monat als Wettlauf mit der Zeit und monatlich immer mehr Aufgaben abhaken wollte, fällt es mir jetzt leichter, Projekte als Zyklen mit einem Eigenleben zu betrachten – mit Rhythmen und Bedürfnissen, auf die ich mich einstellen kann, anstatt dagegen anzukämpfen. Was für mich früher ein reines Zahlen- und Ergebnisspiel war (eine traditionell männliche Interpretation), wird jetzt von dem beeinflusst, was wir als weibliche Energie betrachten, wobei der Mond selbst das ultimative Symbol der Weiblichkeit ist: Ein Samen, der bei Neumond gepflanzt wird, hat Zeit, vor dem nächsten Mond zu erblühen und ist bereit, bei Vollmond geerntet zu werden.
Diese neue Taktik zeichnet sich durch einen sanftereb Ansatz aus, der sich perfekt für den empfindlichen Zustand eignet, in dem sich meine psychische Gesundheit seit der Pandemie befindet. Die psychische Gesundheit profitiert im Allgemeinen von Lockerheit und Ruhe und leidet unter Stress. Je mehr ich mich also über meine Ziele und Wünsche aufregte, desto ängstlicher wurde ich und desto weniger gelang mir. Meine neue Herangehensweise rückt das große Ganze in den Mittelpunkt und lässt mich weniger über Kleinigkeiten nachdenken, als ich es normalerweise tun würde.
Obwohl das nicht meine unmittelbare Priorität war (die Welt wurde auf den Kopf gestellt und wir alle versuchen, so gut wie möglich mit dieser neuen Situation zurechtzukommen; Produktivität ist nicht das Wichtigste für mich), habe ich mit großer Freude festgestellt, dass meine Arbeit nicht beeinträchtigt wurde, sondern dass ich mit den Mondzyklen sogar mehr geschafft habe als mithilfe von To-do-Listen und Monatszielen. Ich denke, dass das daran liegt, dass ich jetzt effizienter arbeite, auf die Bedürfnisse meines Körpers zu verschiedenen Zeiten höre und mir mehr Zeit nehme, um mich auszuruhen und zu erholen, anstatt mich Tag für Tag bis zum Maximum meiner Leistungen zu bringen. Ironischerweise und im Gegensatz zu der in den sozialen Medien verbreiteten Hustle-Kultur (hört bitte damit auf, mir zu sagen, ich solle ein Imperium aufbauen und ein sechsstellig Vermögen haben. Ich will doch nur, mein Leben in Ruhe leben!), konnte ich durch diese Entschleunigung bessere Arbeit leisten.
Ich bin sicher, dass gewöhnliche Strategien für einige, wenn nicht sogar für die meisten Menschen, gut funktionieren. Wenn es dir aber so geht wie mir, machst du dir vielleicht eher Sorgen, anstatt produktiv zu sein, wann immer du dieselben Ziele Monat für Monat aufschieben musst, weil du zu viel um die Ohren hast und nichts zustande bringst. Vielleicht denkst du bei Quartalszielen auch automatisch an Steuern – der größte Motivationskiller, den ich mir vorstellen kann. Umzudenken und einen neuen Weg einzuschlagen, könnte sich in diesem Fall vielleicht also als hilfreich für dich erweisen. Wenn dir die Aussicht, mit dem Strom zu schwimmen, zu beängstigend erscheint, dann schwimm doch einfach... mit dem Mond.

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