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Das M in MINT steht nicht für Männer: Wieso wir Mädchen digital empowern müssen

Unser Leben wird zunehmend von Technologien bestimmt. Technologien, die überwiegend von Männern gemacht werden. Das können wir für mehr Gleichberechtigung tun.

Wellenlinie
Wenn die Posts zur Feier des Internationalen Frauentages am 8. März langsam aus unseren Social-Media-Feeds verschwinden, bleibt die Erinnerung an die Frauen unserer Gesellschaft, an ihre Leistungen und auch an die Ungleichheiten, mit denen viele noch heute konfrontiert sind, hoffentlich bestehen. Ironischerweise sind soziale Online-Plattformen nämlich selbst ein gutes Beispiel dafür, wie dringend wir die Aufmerksamkeit für Geschlechterungleichheiten in unserer Gesellschaft brauchen. Denn hast du dir schon einmal Gedanken gemacht, wer die Plattformen und Apps gestaltet, die wir jeden Tag nutzen, auf denen wir uns für Frauenrechte einsetzen? Du ahnst es vielleicht schon, die Antwort lautet: überwiegend cis Männer. Und damit meinen wir nicht nur die Zuckerbergs dieser Welt, sondern im Grunde genommen die gesamte Digitalbranche. 
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Wer in den Bereichen Digitalisierung und Technologie arbeiten möchte, macht typischerweise eine Ausbildung oder ein Studium in einem MINT-Fach, also den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik. Wie schlecht es da um die Chancengleichheit steht, zeigen Zahlen aus einem Gutachten für den Dritten Gleichstellungsbericht der Bundesregierung. Demnach fiel im letzten Jahr mehr als ein Drittel aller Erststudien-Abschlüsse auf MINT-Fächer zurück. Die Absolvent*innen allerdings sind überwiegend männlich; der Frauenanteil wächst seit Jahren nur sehr langsam. Im Jahr 2019 machten weiblich identifizierende Menschen nur knapp 20 Prozent aller MINT-Studienabsolvent*innen aus. Zum Vergleich: Im Jahr 1999 lag der Frauenanteil bei 12 Prozent, in 20 Jahren ist der Anteil also nur um 8 Prozentpunkte gestiegen.
Warum das so alarmierend ist? Wer die Digitalisierung gestaltet, gestaltet auch die Zukunft unserer gesamten Gesellschaft maßgeblich. Gerade jetzt, während der Coronapandemie wird das besonders deutlich: Wir arbeiten online, treffen uns in virtuellen Räumen, streamen unsere Lieblingsserien und bestellen selbst beim Lieblingsrestaurant nur noch digital. Dass der Rahmen, in dem wir all das tun, überwiegend nur von Männern gestaltet wird, ist problematisch. Denn viele Ungleichgewichte aus der realen Welt reproduzieren sich so auch in der digitalen. Das hat nicht nur für Frauen nachteilige Folgen, sondern für alle, die in MINT-Berufen unterrepräsentiert sind, also zum Beispiel auch Menschen mit Migrationshintergrund und sozial Benachteiligte. Dass das in der Regel keine böse Absicht ist, sondern Ergebnis eines unbewussten Prozesses, beweist, wie wichtig der aktive Einsatz für Chancengleichheit ist. Es fehlt der technischen Branche schlicht an anderen Perspektiven und Kenntnissen über soziale Ungleichheiten.
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Wie wir die nächste Generation digital empowern können
Was also können wir tun, um die digitale Zukunft chancengleich zu gestalten? Wie können wir Mädchen und Frauen digital empowern? Ein Projekt, das sich genau dieser Aufgabe angenommen hat, kommt aus Hannover. Das Mädchenhaus KOMM hat dort in mit Hilfe der Deutschen Fernsehlotterie das Projekt "Digitales Empowerment für Mädchen" gestartet, um Bildungschancen von Mädchen insbesondere im Hinblick auf MINT-Berufe zu verbessern. Die Deutsche Fernsehlotterie, die als Soziallotterie nicht nur Gewinne verlost, sondern gleichzeitig mit den Loseinnahmen vielfältige soziale Projekte in ganz Deutschland unterstützt, fördert das Projekt mit 87.000 Euro. Das Ziel: Mädchen sollen Technologie gleichberechtigt und selbstbewusst mitgestalten können.
Dass es großen Bedarf für derartige Hilfsprojekte gibt, kennt Milena Pöschke, die im Mädchenhaus KOMM in Hannover an dem geförderten Projekt mitarbeitet, aus ihrem Berufsalltag: "Technikaffine Jungs werden von ihren Eltern meistens unterstützt, Mädchen weniger – alleine da hapert es schon an der Chancengleichheit. Den Mädchen fehlen rudimentäre Kenntnisse; Kenntnisse, die man im Berufs- und auch Schulalltag braucht, um überhaupt voranzukommen." Im Rahmen des Projekts "Digitales Empowerment" werden den Mädchen deshalb erst Grundkompetenzen im Bereich Computer und Internet vermittelt, dann spezifischere Kenntnisse wie etwa Programmieren. "Wir wollen den Mädchen den Weg zeigen", sagt Milena. "Als Frau ist es schwieriger, in diesen männlich dominierten Berufsfeldern Fuß zu fassen. Mädchen müssen sich ganz schön durchboxen. Sie müssen ihren Weg gehen und dürfen sich nicht abschrecken lassen."
Gemeinsam für die Gleichberechtigung von Mädchen
Während sich die nächste Generation also die Boxhandschuhe anzieht, sollten wir nicht untätig zuschauen. Jede*r kann täglich für mehr Chancengleichheit kämpfen, dafür muss man weder Politiker*in, Lehrer*in noch Elternteil sein. Wie? Der erste Schritt ist, Geschlechterstereotype und Vorurteile überhaupt erst als solche zu enttarnen, um sich dann aktiv für ihre Aufarbeitung einsetzen zu können. Vielen Mädchen wird etwa noch immer von klein auf vermittelt, dass sie weniger technikkompetent seien als Jungen. Sie schätzen deshalb oft selbst die eigenen technischen Fähigkeiten schlechter ein. Wir können die nächste Generation unterstützen, indem wir als Vorbild vorangehen und sie in ihren Fähigkeiten bestärken. Unterstützen heißt auch, Wissen und Erfahrungen zu teilen – und zwar aktiv. Dazu braucht man weder jahrelange Studien- noch Berufserfahrung. Jede*r muss einmal irgendwo anfangen, deshalb kann jedes bisschen Wissen, jede Erfahrung, so klein sie auch erscheinen mag, jungen Mädchen helfen.
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Obwohl der Gender Pay Gap in der Digitalbranche vergleichsweise gering ist, bleiben die wenigen Frauen, die Fuß fassen, meist nicht lange in der Branche. Der Grund oft: frauenfeindliche Arbeitskultur. Um in männerdominierten Welten zu überleben, wird Frauen deshalb oft geraten, sich Verhaltensweisen anzueignen, die gesellschaftlich als typisch männlich verstanden werden. Dahinter versteckt sich im Grunde aber wieder nur die altbekannte Idee, dass Frauen nicht gut genug seien. Zeit also, dass die nächste Generation von Mädchen stattdessen darin zu bestärken, sich selbst treu zu sein und die eigenen Stärken für sich zu nutzen. 
"Jede*r soll ein selbstbestimmtes Leben führen, das ist unser oberstes Ziel."
"Letzten Endes ist es unser Ziel, dass alle Menschen, egal welches Geschlecht sie haben, ihren Weg gehen können, frei wählen können und ihnen keine Steine aufgrund des Geschlechts oder Herkunft im Weg liegen", erzählt Milena vom Mädchenhaus KOMM. "Da Frauen leider immer noch nicht ganz selbst bestimmen können, muss man das vorantreiben." Wir alle können dazu beitragen, diese Entwicklung in Gang zu setzen und soziale Projekte in ihren Bemühungen für digitales Empowerment unterstützen – am Frauentag, am Tag danach und an allen anderen 363 Tagen im Jahr.  
Zum Beispiel mit einem Los der Deutschen Fernsehlotterie. Aktuell, im Rahmen ihrer Themenwoche „Gleiche Chancen für alle: Empower-MINT für Mädchen und junge Frauen”, findest du auf ihrem Instagram-Kanal und Magazin „Du bist ein Gewinn“ neben dem Mädchenhaus KOMM noch einige weitere, nicht weniger unterstützenswerte Initiativen und Personen. 
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