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Halal Dating Coach mit wichtigen Tipps

Dating, Sex und Liebe sind heutzutage schwer genug. Addiert man zu dieser explosiven Mischung noch den Faktor Religion dazu, kann es erst recht kompliziert werden. Besonders muslimische Frauen haben es schwer, offen oder gar in den Familien über Beziehungsthemen zu sprechen, was viele dem Mangel an Sex-Positivity und den teils strikten Dating-Regeln der Religion zuschreiben.
Über einen Kamm scheren kann man religiöse Single-Frauen nicht, denn während manche Muslimas mit Intimitäten tatsächlich bis zur Ehe warten, sind andere aktiv auf speziellen Dating-Apps mit dem Swipen beschäftigt oder bummeln durch die Regale von (Halal) Sex Shops.
Thanna Alghabban möchte, neben ihrem Beruf angehende Rechtsanwältin sowie als leitende Direktorin einer Modemarke für Modest Fashion, mit ihrem YouTube-Kanal anderen Muslimas dabei elfen, sich besser in der Dating-Welt zurechtzufinden. Als erste, selbsternannte Halal-Liebes-Coach nimmt sie sich der Fragen, Problemen und Unsicherheiten junger Frauen an und scheut auch nicht die Auseinandersetzung mit vermeintlichen Tabu-Themen wie dem ersten Sex in der Hochzeitsnacht oder nach dem islamischen Glauben verbotenen Haram-Beziehungen. Auf YouTube teilt die junge Londonerin zudem ihre ganz persönlichen Erfahrungen mit dem Thema Scheidung und spricht offen darüber, wie sie mit dem Tod ihres Partners umgegangen ist.
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Alghabban möchte Tipps für jede Dating-Phase geben, also „ vor, während und nach dem ersten Treffen, derweil aber stets die Traditionen und Bräuche des Islams respektvoll mit einzubeziehen “, so die Halal-Dating-Expertin gegenüber Refinery29. Halal deshalb, weil sie Tipps gibt, die nach dem islamischen Recht als erlaubt gelten.

Wie wird man Dating-Coach für Muslimas?

Angefangen hat alles damit, dass Alghabban offen den Tod ihres Ehemannes thematisierte und plötzlich zu allerlei Liebesthemen Fragen aus ihrer Community kamen. „Je mehr ich über unsere Beziehung offenbarte, wie etwa die für unsere Kultur aus der Norm fallende Kennenlerngeschichte (jap, Tinder), desto mehr weitreichende Fragen bekam ich gestellt“, erinnert sie sich. Als ihr bewusst wurde, wie hoch die Nachfrage tatsächlich war und wie sehr sich einige Fragen ähnelten, wechselte sie von Snapchat auf YouTube, um so mehr Interessierte zu erreichen.
Alghabban kann sich seitdem auch erklären, warum ihr Kanal so erfolgreich wurde – der Druck ist einfach höher. „Dating als streng gläubige Muslima bedeutet weniger ‚Ich mag dich, lass uns schauen wo das hinführt‘ und mehr ‚Ich mag dich, kannst du dir vorstellen mich perspektivisch zu heiraten. Wenn nicht, sag' es mir jetzt‘.“
Sie erklärt: „Es ist erlaubt, sich in der Öffentlichkeit zu verabreden, aber die Unterhaltung darf nicht sexuell werden und man sollte sich nicht in eine Situation bringen, allein mit einem Mann zu sein, weil uns durchaus bewusst ist, dass eines zum anderen führen kann.“

Mir wird oft nachgesagt, ich würde Frauen mit meiner Ideologie in die Irre führen.

So viel Alghabban auch mit ihrem Content dazu beiträgt, „die Ansichten mancher in Bezug auf den Islam zum Positiven zu verändern“ und eine Art Mentorin für junge, gläubige Muslimas zu sein, so viel Negativität muss sie auch regelmäßig über sich ergehen lassen. „Mir wird oft nachgesagt, ich würde Frauen mit meiner Ideologie in die Irre führen oder dass ich keine ‚echte‘ Muslima sei. Manchmal werde ich sogar mit einer Prostituierten verglichen, weil ich Single-Frauen dazu rate, sich mit mehreren potentiellen Partnern zu treffen, statt sich auf einen zu fixieren.“
Oftmals fühlt sich Alghabban von ihren Kritiker*innen falsch verstanden. „Ich versuche nicht, Dating und außereheliche Beziehungen zu normalisieren. Ganz im Gegenteil. Mein Ziel ist es, Halal-Beziehungen zu ermutigen.“ Aber das möchte sie auf eine moderne und realistische Art und Weise tun, anstatt die Augen vor der Realität zu verschließen und zu ignorieren, dass nicht mit dem Islam konforme Modelle existieren. Junge Gläubige verdienen es wie jede*r andere, beraten zu werden und Hilfestellung zu bekommen, so Alghabban, um sich in der heutigen Zeit in Sachen Liebe in Verbindung mit Religion zurechtfinden zu können.
„Die Realität sieht so aus, dass in fast jedem muslimischen Haushalt ein Familienmitglied einmal in einer nicht als halal geltenden Beziehung sein wird – ob wir das nun wollen oder nicht. Und anstatt dies zu ignorieren, möchte ich ein 18-jähriges Mädchen, das in einen Jungen verliebt ist, der sie sexuell unter Druck setzt, darüber informieren, was in dem Kopf ihres Schwarms wohl so vorgehen mag. Und ich möchte erwähnen, dass auch Menschen, die ihre christlichen oder jüdischen Glauben orthodox ausleben, eine durchaus ähnliche Sicht auf den Austausch von Intimitäten und Sex haben wie Muslime.“

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