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30 Tage ohne Alkohol: So veränderte sich meine Haut

Als ich Anfang 20 war, veranstalteten meine Freund*innen und ich wöchentliche Partys in verschiedenen Clubs in London. Meine Aufgabe war es, unsere Events zu promoten und später zusammen mit den Gästen zu feiern. Erst hat mir der Job superviel Spaß gemacht, aber nach ein paar Jahren hatte ich genug von den langen Nächten und vom Alkohol. Also habe ich das Trinken aufgegeben und 24 Monate lang keinen Tropfen mehr angerührt. Während dieser zwei Jahre sah meine Haut besser aus als jemals zuvor.
Meine Erwachsenenakne war nicht mehr so stark meine Poren schienen kleiner zu sein und meine Haut strahlte. Als ich dann allerdings doch mal wieder ein Gläschen trank, fiel mir auf, dass ich das Zeug schon ganz schön mochte und vermisst hatte. Der herrliche Geschmack eines vollmundingen trockenen Rotweins. Das perfekte Spiel der Gegensätze eines süß-saueren Margaritas. Die wohlige Wärme eines Kaffees mit einem Schuss Baileys an einem bitterkalten Wintertag.
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Alkohol wurde mal wieder zum Laster meiner Wahl und das war auch okay für mich, bis Facebook mir ein Foto aus meiner abstinenten Phase zeigte, auf dem ich strahlende, glatte, pickelfreie Haut hatte. Als ich das sah, fragte ich mich direkt, ob ich noch mal so wie vor zehn Jahren aussehen könnte, wenn ich wieder auf Alkohol verzichten würde – also auch auf die „erlaubten“ 20 g reinen Alkohols pro Tag. Also beschloss ich, einen „Dry January“ einzulegen und das neue Jahr nüchtern zu beginnen. Im Folgenden berichte, wie es mir und meiner Haut während dieser 28 Tage erging.

1. Woche

Nach einem intensiven Monat des Ausgehens in dem ich wöchentlich etwa 8 bis 10 Cocktails getrunken hatte, war es kein Wunder, dass meine Haut am 1. Januar alles andere als frisch und jugendlich wirkte. Meine Wangen sahen aus, als hätte ich meinen knallroten Lippenstift vom Vorabend schön auf ihnen verschmiert. Die Haut um die Augen wirkten dagegen eher fahl und ungesund. Meine Poren waren deutlich größer als sonst, meine Augen verquollen und die Falten um meinen Mund schienen tiefer. Obwohl ich sonst eher ölige Haut habe, hatten sich um meinen Mund herum trockene Stellen gebildet – da konnte mich nicht Mal mehr mein Lieblingsserum (Peter Thomas Roths Water Drench Hyaluronic Cloud) retten. Also suchte ich Expertinnen auf und bat um Rat.
„Für den Körper ist Alkohol eine giftige Substanz. Deshalb versucht er, ihn so schnell wie möglich mithilfe seines Hauptentgiftungsorgans, der Leber, wieder loszuwerden“, erklärt die Ernährungsberaterin Lorna Driver-Davies. „Während dieses Prozesses verstoffwechselt die Leber den Alkohol in eine sogar noch giftigere Substanz namens Acetaldehyd. Um es weniger schädlich zu machen, brauchen wir Nährstoffe, Mineralien und Antioxidantien – doch eben diese spielen auch eine Rolle, wenn es etwa um Zellerneuerung geht. Sie können den Alterungsprozess verlangsamen, Pickeln vorbeugen und Feuchtigkeit binden. Weil unsere Haut jedoch kein lebenswichtiges Organ ist, priorisiert unser Körper den Alkoholabbau und nicht die Versorgung der Haut.“ Klingt logisch, oder?
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Die Schönheitschirurgin Dr. Maryam Zamani erklärte mir: „Alkohol wurde mit verschiedenen Hautproblemen in Verbindung gebracht, wie Schuppenflechte und Akne. Es gibt auch Untersuchungen, die darauf hindeuten, dass er, besonders bei Frauen, zu Rosacea führen kann. Und selbst, wenn du von diesen Dingen verschon wirst, reicht bereits eine feucht-fröhliche Nacht aus, um Entzündungen hervorzurufen, die wiederum für rote Flecken, vergrößerte Poren, Schwellungen und dehydrierte Haut sorgen können. Auch die besten Pflegeprodukte können in diesem Fall meist nur wenig ausrichten, wenn du einen ungesunden Lifestyle hast. Um bestmögliche Resultate zu erzielen, solltest du also nicht nur gute Produkte verwenden, sondern auch versuchen, möglichst gesund zu leben.“

2. Woche

In der zweiten Woche schien meine Haut noch röter zu sein als noch ein paar Tage zu vor. Meine Poren konnte man zu diesem Zeitpunkt höchstwahrscheinlich aus dem Weltall erkennen – genauso wie die entzündeten Mitesser und Pickel, die neu dazugekommen waren. Mein Selbstbewusstsein hat darunter wirklich gelitten. Ich bin es zwar gewohnt, dass mein Monatszyklus von Pickeln begleitet wird und versuche, mich davon nicht aufhalten zu lassen. Aber wenn dazu noch rote Flecken, große Poren und ein fahler Teint kommen, fällt es selbst mir schwer, Augenkontakt mit anderen zu halten – und ich bin eigentlich sehr offen und kontaktfreudig. Ich fragte mich langsam, ob das normal ist oder ob etwas nicht mit mir stimmt.
Laut Dr. Zamanis sieht deine Haut nicht automatisch besser aus, sobald du deinem Körper keinen neuen Alkohol mehr einflößt. Fakt ist, du hast dir Gifte zugeführt und weniger geschlafen. „Alkohol hat einen negativen Einfluss auf deine Schlafqualität. Er verringert die Fähigkeit des Körpers, sich über Nacht zu regenerieren und wirkt sich auf das Feuchtigkeitsniveau deiner Haut aus. Weil er den pH-Wert senkt, wird der Säureschutzmantel geschwächt.“ Außerdem erzählte mir Dr. Zamani, der Zucker in deinem Lieblingswein oder -drink könnte ebenfalls zur Entstehung der Hautunreinheiten beitragen. „Durch die Erhöhung des Blutzuckerspiegels und der Insulinproduktion werden die Hormone aus dem Gleichgewicht gebracht – und das kann man der Haut ansehen. Bis sich diese Ungleichgewichte wieder reguliert haben, kann es leider eine Weile dauern“, so Dr. Zamani.
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3. Woche

Auch wenn ich am liebsten einen Kosmetiktermin ausgemacht hätte – in der Hoffnung, danach endlich wieder jugendliche Haut zu haben – bin ich meiner regulären Hautpflegeroutine treu geblieben, um das Resultat meines vierwöchigen Experiments nicht zu verfälschen. Zum Glück konnte ich aber langsam leichte Verbesserungen feststellen. Jetzt, da sich mein Körper größtenteils entgiftet hatte, schienen auch meine Hautpflegeprodukte besser zu wirken. Meine Haut war nicht mehr ganz so uneben und meine Poren wirkten auf jeden Fall wieder etwas kleiner. Die einzige Partie meines Gesichts, bei der ich keine Veränderung feststellen konnte, war die Haut um meine Augen. Sie sah immer noch bleich und müde aus. Also machte ich Cliniques Beyond Perfecting Super Concealer Camouflage + 24 Hour Wear zu meinem neuen Make-up-BFF und fragte Dr. Zamani, was dahintersteckte. „Mit nur 0,05 mm ist die Haut um die Augen die empfindlichste des gesamten Körpers. Dadurch ist sie besonders anfällig für jede Art von Stress sowie Feuchtigkeitsverlust. Außerdem lässt mit der Zeit auch die Elastin- und Kollagenproduktion nach. Wie bereits gesagt, nimmt die Fähigkeit der Haut sich selbst zu regenerieren durch den Alkoholkonsum ab. Es ist nicht überraschend, wenn deine Augenpartie müde und geschwollen aussieht.“

4. Woche

Am Anfang dieser Woche war meine Haut auf dem absoluten Höhepunkt. Sie sah so gut aus, dass ich mich am liebsten direkt für ein Bumble-Date verabredet, mich mit Freund*innen getroffen und neue Instagram-Fotos gemacht hätte, weil ich mich so wohl in meiner Haut fühlte. Also habe ich genau das alles gemacht. Allerdings hielt dieses traumhafte Gefühl nur drei Tage an, denn dann fing ich mir einen Infekt ein und verbrachte die nächsten Tage krank im Bett. Und zack! sah meine Haut wieder aus wie am Neujahrstag.
Schließlich muss ich zugeben: Von heute auf morgen komplett auf Alkohol zu verzichten, hat sich nicht nur positiv auf meine Haut ausgewirkt (was wahrscheinlich an der Verbesserung meiner Schlafqualität lag), sondern auch auf meine Stimmung und meine Energie. Dass die Erkältung für einen kleinen Downer sorgte, ist klar. Aber sie hat mir auch noch mal bewusst gemacht, dass der Zustand der Haut durch viele Dinge beeinflusst wird. Ich frage mich, wie meine Haut wohl am Ende der vierten Woche ausgesehen hätte, wenn mir der Infekt nicht dazwischengefunkt hätte.
Wie dem auch sei, im Anschluss an mein Experiment habe ich eine Entscheidung getroffen: Ich versuche jetzt, ein gesundes Mittelmaß zu finden. Ich ersetze jetzt den Hormonhaushalt durcheinander bringenden Wein durch Alkohol, der den Blutzuckerspiegel nicht so sehr in die Höhe schnellen lässt, wie Tequila. Außerdem trinke ich geringere Mengen – das gruselige Wort Gift spukt mir seit der Unterhaltung mit den beiden Expertinnen immer noch im Kopf herum. Außerdem nehme ich nun Nahrungsergänzungsmittel und versuche, weniger Industriezucker und raffinierte Kohlenhydrate zu konsumieren. Damit ich kein schlechtes Gewissen mehr haben muss, wenn ich dann doch mal Lust auf einen Drink habe.

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