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Die 6 größten Gesundheits- und Wellness-Trends für 2021

Foto: Ashley armitage
Jedes Jahr sehen wir Wellness-Trends aufs Neue wie Pilze aus dem Boden schießen: von Wellness-Tourismus über alles rund ums Thema Schlaf bis hin zu Wellness-Mode (auch Well Fashion genannt). Viele davon hätten wir gerne mit dem Jahr 2020 hinter uns gelassen (Entgiftungskuren, so manche Modediäten und Anti-Masking –um nur einige davon aufzuzählen). Es gibt aber auch einige Trends, die 2021 ruhig bleiben können. Beth McGroarty, Vizepräsidentin der Forschungsabteilung des Global Wellness Institute, stellt uns sechs Wellness-Trends vor, die 2021 Expert:innen zufolge auf dem Vormarsch sein werden.

Virtuelle Wellness: fit & gesund von zu Hause aus

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Überraschung! Online-Wellness für zu Hause wird auch im Jahr 2021 ein großer Trend sein, den du wahrscheinlich schon kommen gesehen hast. „Alles, was digital angeboten wird, ist gerade höchst beliebt“, sagt McGroarty. „Telemedizin, virtuelle Therapien, Meditations-Apps, digitale Fitness-Plattformen und sogar Reiki-Kurse werden nun online angeboten. Sobald die Pandemie ausbrach, bemerkten wir eine sofortige, exponentielle Explosion der Nachfrage nach Online-Kursen.“ Auch der Absatz von Fitnessgeräten ist während COVID-19 immens gestiegen, da diejenigen von uns mit ausreichend Platz zuhause und genügend finanziellen Mitteln ihre eigenen vier Wände in provisorische Fitnessstudios verwandeln wollten.
Obwohl der Wechsel zu virtuellen Plattformen, die es uns ermöglichen, Wellness-Praktiken nach Hause zu verlagern, aufgrund einer Ausnahmesituation erfolgte – Not macht ja bekanntlich erfinderisch –, hatte diese Entwicklung einen positiven Nebeneffekt: Virtuelle Wellness ist viel zugänglicher und eignet sich auch für diejenigen von uns, die in Gegenden leben, in denen bestimmte Kurse oder Praktiken nicht IRL angeboten werden. „Eines Tages werden wir wieder an ‚echten‘ Kursen teilnehmen können. Die meisten Expert:innen aber sagen voraus, dass es dann wahrscheinlich weiterhin eine sehr starke Nachfrage nach digitalen Kursen oder einer Mischung aus digitalen und persönlichen Angeboten geben wird“, sagt McGroarty. Im Laufe von fast einem Jahr haben wir uns daran gewöhnt, Fitness-, Yoga-, Meditations- und andere Kurse zu Hause zu besuchen. Das scheint nicht bloß ein kurzlebiger Trend zu sein. Dabei scheint es sich eher um einen dauerhaften Verhaltens- und Kulturwandel zu handeln.

Vorbeugende Behandlungen

Wenn es um unser Wohlbefinden geht, zeichnet sich traditionelle westliche Medizin typischerweise durch einen lösungsorientierten Ansatz aus. Sie konzentriert sich also darauf, gesundheitliche Probleme zu behandeln, nachdem sie bereits aufgetreten sind. In letzter Zeit fordern Konsument:innen stattdessen aber einen stärker präventiven Ansatz. Wir wollen wissen, wie wir gesund bleiben können, sodass Symptome erst gar nicht entstehen. Die Corona-Krise hat diese Veränderung in der Denkweise vieler nur beschleunigt. „Die Pandemie hat den Ruf nach verantwortungsvoller, präventiver Wellness verstärkt“, so McGroarty gegenüber Refinery29. Bewegung, gesunde Ernährung, Schlaf und Stressabbau – Elemente, die sie als „die Pfeiler des Wohlbefindens“ bezeichnet, „die erwiesenermaßen einen enormen Einfluss auf die Prävention von Grunderkrankungen haben“ – spielen damit eine wichtigere Rolle als zuvor. Kurz gesagt: weniger Medizin, die unsere Immunität stärken soll, und mehr wissenschaftlich fundierte Strategien, die die individuellen Bedürfnisse des Körpers unterstützen.
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McGroarty meint: „Ich denke, die Gesundheitsbranche muss aufwachen und erkennen, dass wir viel mehr präventive Wellness brauchen, wenn wir Herausforderungen wie diese Pandemie bewältigen wollen.“

Radikale Selbstfürsorge

Dieser Trend ist ebenfalls aus der Not heraus entstanden. Während des vergangenen Jahres mussten wir alle so einiges mitmachen und unsere psychische Gesundheit ganz schön viel einstecken. „[Aufgrund der Pandemie] sind mehr und mehr von uns von Angstzuständen geplagt,“ erklärt die Psychologin Mary K. Alvord. „Ein Gefühl von Traurigkeit hat sich überall breit gemacht. Ich befürchte, dass sich diese Tristesse für viele gerade in eine Depression verwandelt, da sie in ihren Häusern festsitzen und nirgendwohin anders gehen können. Dann gibt es da auch noch Familienumstände, die zu zusätzlichen Schwierigkeiten führen und für extra Stress sorgen können. Außerdem spielen wirtschaftliche Faktoren mit hinein, die uns zusätzlich belasten.“ Einen Weg zu finden, um uns wieder aufzuraffen, wird 2021 eines unserer dringendsten Ziele sein.
Mach dich darauf gefasst, den Begriff „radikale Selbstfürsorge“ in diesem Jahr noch sehr oft zu hören. Die Universität von Indiana definiert ihn als „die Behauptung, dass du die Verantwortung dafür hast, dich zuerst um dich selbst zu kümmern, bevor du versuchen solltest, dich um andere zu kümmern“. Dieses Konzept geht eindeutig über Schaumbäder hinaus. Es geht darum, wirklich das zu tun, was du tun musst, um dich selbst und deine geistige Gesundheit zu schützen, bevor du Energie in andere investieren kannst.
Radikale Selbstfürsorge sieht für jede:n unterschiedlich aus, denn nicht jede:r von uns ist in der Lage, sich einen Tag freizunehmen, um sich seiner:ihrer psychischen Gesundheit zu widmen. Nicht alle von uns können es sich leisten, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Vielleicht entdeckst du dieses Jahr dein Interesse an spirituellen Praktiken wieder – von Meditation über Manifestation bis hin zu traditionellen religiösen Aktivitäten. Eine Studie hat gezeigt, dass das Wort „Gebet“ inmitten der Pandemie viel mehr als sonst gegoogelt wird.
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Medikamentengestützte Therapien

2020 wurde Psilocybin, der Wirkstoff, der in Magic Mushrooms vorzufinden ist, in manchen Bundesstaaten der Vereinigten Staaten legalisiert oder entkriminalisiert. Expert:innen gehen davon aus, dass diese Entwicklung dazu beitragen wird, medikamentengestützte Therapieformen, die gerade einen Boom erleben, weitergehend legitimieren zu können. Ketamin gewinnt bereits als mögliche Option bei behandlungsresistenten Depressionen an Boden.
Dieser Trend wird höchstwahrscheinlich keinen sofortigen Einfluss auf dein Leben haben. Du wirst zum Beispiel in nächster Zeit keine psilocybinhaltigen Pilze über dem Ladentisch kaufen können. Die Entkriminalisierung oder Legalisierung von Inhaltsstoffen wie Psilocybin ermöglicht aber weitere wissenschaftliche Untersuchungen dieser Substanz, was uns dabei helfen wird, alle möglichen Anwendungsbereiche identifizieren zu können. Es bleibt also spannend. Bleib deshalb dran!

„Dying Well“-Initiative

Dieser Trend hat seit einiger Zeit ohne viel Aufhebens eine Eigendynamik entwickelt. Bereits 2019 rief das Global Wellness Institute die sogenannte „Dying Well-Initiative ins Leben, die Gespräche in Zusammenhang mit Tod enttabuisieren sollten. Durch die Pandemie ist dieser Themenkomplex aufgrund der überwältigenden Menge an Sterbefällen, die wir dieses Jahr verzeichnet haben, relevanter als je zuvor.
Über das Thema Tod zu sprechen, kann sehr unangenehm sein. Letztendlich können Gespräche darüber aber stressreduzierend wirken. Notarzt Joel Rowe analysierte in einem Artikel für The Atlantic die Art und Weise, wie wir über das Sterben sprechen. Dabei erwähnte er den Tod seiner eigenen Mutter, die vor sechs Jahren an einer Lebererkrankung verstorben war. Davor hatte er die Möglichkeit genutzt, mit ihr darüber zu sprechen, wie sie denn ihre verbleibende Zeit auf Erden komfortabel und ohne lebenserhaltende Maßnahmen beenden wolle. „Für den Rest meines Lebens werde ich ihr dafür dankbar sein, dass sie mich auf ihren Tod vorbereitet hatte. Das war ihr letztes und ein unbezahlbares Geschenk“, schrieb er darin.
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Dieses Jahr werden viele von uns es vielleicht wagen, mehr über das heikle Thema Sterben zu sprechen. Vielleicht wird es uns gelingen, Wege zu finden, die uns solche Gespräche erleichtern können. „Im Bereich der Innovation tut sich gerade sehr viel. Ständig wird versucht, Lösungen zu entwickeln, die Menschen dabei helfen können, mit Tod und ihrer Angst davor umgehen zu lernen“, sagt McGroarty. „Neue Unternehmen, die sich auf gesundheitliche oder vorausschauende Versorgungsplanung spezialisieren und oft von Frauen gegründet werden, befinden sich deshalb gerade auf dem Vormarsch.“ Außerdem nimmt die Zahl der Sterbebegleiter:innen gegenwärtig zu.

Gesunde Atemwege

Als die Pandemie ausbrach, wurde Sauberkeit zum A und O – Handdesinfektionsmittel und Desinfektionstücher wurden mit der Zeit sogar irgendwann zur Mangelware. Als sich herausstellte, dass COVID-19 hauptsächlich über die Atemwege übertragen wird, wurde Luftreinigung zu unserer Top-Priorität. „Viele Leute haben sich hochentwickelte Luftreinigungs- oder Luftüberwachungssysteme besorgt“, sagt McGroarty. „Für gute Luftqualität zu sorgen, ist ohne Frage das dringendste Gesundheits- und Wellness-Thema.“
Saubere Luft wird wahrscheinlich eine noch größere Rolle spielen, sobald wir alle wieder ins Büro zurückkehren dürfen. Ein weiterer Grund, warum gesunde Atemwege dieses Jahr wahrscheinlich von großer Bedeutung sein werden: Johns Hopkins Medicine zufolge kann COVID-19 zu Lungenkomplikationen führen. Husten und Kurzatmigkeit gehören zu den häufigsten Symptomen des Virus und können noch Wochen oder sogar Monate nach der Genesung auftreten. Es ist also nicht verwunderlich, dass wir uns mehr Gedanken als je zuvor über Luftqualität machen.
Niemand hätte vorhersehen können, was für einen großen Einfluss die Pandemie auf die Welt der Gesundheit und Wellness haben würde. Viele Neuerungen scheinen vielversprechend – von Hightech-Luftreinigern und der Rückbesinnung auf grundlegende Wellness-Pfeiler, über virtuelle Work-outs und Wellness-Programme zu Hause bis hin zu einem Fokus auf radikale Selbstfürsorge. Eine Lektion haben wir 2020 aber sicherlich alle gelernt, die wir uns 2021 zu Nutze machen können: Wir haben erkannt, wie wichtig es ist, aufgeschlossen zu bleiben und neuen Umständen mit Unbefangenheit gegenüberzutreten. Immerhin kann offensichtlich alles Mögliche passieren.

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